renate eichmeier |
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Die Thermalquellen von Bad Birnbach Reportage, B2 Weitwinkel 2011 (Länge 27'45'') Bad
Birnbach liegt an der Rott, einem kleinen Fluss, der sich durch das
Niederbayerische Hügelland zwischen Donau und Inn
schlängelt.
Wie das benachbarte Bad Griesbach und das etwa 25 Kilometer entfernte
Bad Füssing hat auch Birnbach Zugang zu heißem
Wasser aus
dem Erdinnern und nutzt es in der Rottal Terme für
Kurbehandlungen
und Wellnessanwendungen. Der Weg der Gemeinde zum Kurort begann Anfang der 1970er Jahre. Damals war Birnbach ein kleiner Ort mit 2000 Einwohnern, geprägt von Landwirtschaft und Handwerk. Arbeitsmöglichkeiten gab es damals im Rottal kaum. Und nach Osten hin war die Welt noch vom Eisernen Vorhang verschlossen. Die Birnbacher suchten nach Perspektiven für ihre Gemeinde. Bad Füssing hatte bereits in den 1950er Jahren den Kurbetrieb aufgenommen. In Griesbach machte man sich auch gerade auf die Suche nach Thermalquellen. Dass es welche geben musste, auch in Birnbach, war bekannt. Denn Ende der 1930er Jahre bohrte die Bayerische Mineralölindustrie nach Öl – und fand Thermalquellen, die sofort wieder zugeschüttet wurden. Denn heißes Wasser brauchte man nicht am Vorabend des Zweiten Weltkrieges. 1973 bildete sich der Zweckverband Thermalbad Birnbach, der sich die Erschließung und Förderung der Thermalquellen zur Aufgabe machte. Die Bohrungen begannen, und bereits im Herbst 1973 sprudelte das erste heiße Wasser aus einer Tiefe von 1618 Metern. Die Menschen waren begeistert. Eine wissenschaftliche Untersuchung zeigte, dass das Wasser einen hohen Anteil von Mineralien enthielt und medizinisch wertvoll war. Der Kurbetrieb konnte aufgenommen werden. Das Konzept war schnell klar. Die Birnbacher wollten auf keinen Fall ein abgeschiedenes Kurzentrum mit Hotelburgen, sondern einen Kurbetrieb, der sich sowohl architektonisch als auch sozial ins Gemeindeleben integriert. Beides ist ihnen gelungen. |