renate eichmeier |
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Wie ein Tierheim in den bosnischen Bergen entsteht Reportage, B2 Weitwinkel 2010 (Länge 28') Aldin
studiert an der Universität in Sarajewo. Er spricht
fließend Deutsch, während des Krieges hat er in
Fürth gelebt. Jetzt kommen ihm
seine Sprachkenntnisse zugute. Seine gesamte Freizeit verbringt er bei
der
Tierschutzorganisation SOS Sarajewo und ist u.a. zuständig
für die Kontakte
nach Deutschland. Eine deutsch-bosnische Familie hat SOS ein
wunderschönes
Gelände in einer abgelegenen Bergregion nördlich von
Sarajewo zur Verfügung
gestellt. SOS will dort ein Tierheim eröffnen. Bevor es soweit
ist, gibt es
noch viel zu tun. Halbfertige Gebäude zeigen, dass hier einst
einiges geplant
war. Die Familie wollte einen Berghof aufbauen und das Gelände
bewirtschaften,
der Krieg kam dazwischen, alle sind weggegangen – bis auf
Frau Jagoda. Auf der
anderen Seite der Bergkuppe wohnt sie in ihrem kleinen
Häuschen. Sie ist einfach
geblieben, die Soldaten kamen, ihre muslimischen Nachbarn haben ihr
geholfen,
und ihr ist nichts passiert. Als überzeugte Jugoslawin hat sie
Tito in ihrer
Stube hängen und daneben den Papst. Religion ist für
sie nicht wichtig, und
auch das nationalistische Gehabe geht der knapp 70jährigen
gehörig auf den
Geist. Da ist sie ganz der Meinung von Aldin. Sie freut sich, dass die
engagierten Leute von SOS nun ihre neuen Nachbarn werden. Immer wenn
Zeit
bleibt, kommen sie auf einen Mokka zu ihr. |