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Theater hat eine universelle Sprache
Junge rumänische Schauspieler am Deutschen Theater in Temeswar

SWR2 Dschungel 2005 (Länge 20')

Erzählerin: Katja Bürkle, Regie: Hans-Peter Bögel, Redaktion: Ralf Kröner

Im Deutschen Staatstheater in Temeswar laufen die Proben auf Hochtouren. „Das tapfere Schneiderlein“ hat in zwei Tagen Premiere, aber Ionut schaut unglücklich aus seinem Kostüm. Sein Brustpanzer ist noch nicht fertig und sonst funktioniert auch vieles noch nicht – die Schauspieler schwanken zwischen Frust und Spiellust. Die meisten sind wie Ionut sehr jung. Ihre Muttersprache ist Rumänisch und Deutsch sprechen sie nur auf der Bühne. Sie waren auf der deutschen Nikolaus-Lenau-Schule in Temeswar und haben in der dortigen Theatergruppe ihre ersten Erfahrungen gesammelt. Der Berliner Regisseur Christian Bormann hat die Gruppe während seines ersten Engagements am Deutschen Staatstheater gegründet und kommt immer wieder für Produktionen zurück. Fast das gesamte Ensemble am Deutschen Theater besteht inzwischen aus ehemaligen Mitgliedern der Schülertheatergruppe, denn die meisten alten Schauspieler sind 1989, nach dem Sturz von Ceausescu, mit der großen Auswanderungswelle in den Westen verschwunden.