Das Drama im
Stadel
Wie der Polizist
Max Maurer 13 KZ-Häftlinge rettete
Feature,
B2 radioZeitreisen 2004 (Länge 30')
mit
Ilse
Neubauer, Harry Täschner, Ulrich
Frank,
Hans Jürgen Stockerl,
Alexander Duda und Florian Schrei
Regie:
Ulrich Klenner, Redaktion: Ingrid Leitner
Im
Frühjahr 1946
ermittelt die Staatsanwaltschaft Landshut im
Fall von drei jüdischen Häftlingen, die in einer
Aprilnacht 1945 in der
Nähe
des niederbayerischen Dorfes Oberlindhart erschossen wurden. Akribisch
wird
versucht, die Geschehnisse jener Nacht und der folgenden Tage zu
rekonstruieren. Viele Zeugen werden gehört: Anwohner,
Polizisten und
ehemalige
Häftlinge.
John
Weiner lebt
heute in Australien. Er erinnert sich noch sehr genau an den
26. April 45: Am späten Nachmittag stoppt der Todesmarsch, auf
dem er
mit etwa
200 jüdischen Häftlingen Richtung Süden
getrieben wird, in
Oberlindhart. Die
SS-Mannschaft beschließt, mit den Gefangenen im Stadel eines
Bauernhofes zu
übernachten. Als die Wehrmacht nachts eine
Eisenbahnbrücke sprengt,
bricht bei
der SS Panik aus. Sie interpretieren die Explosion als amerikanischen
Angriff.
Bei dem überstürzten Aufbruch versuchen drei der
Häftlinge zu fliehen
und
werden erschossen. Dreizehn weitere – unter ihnen John Weiner
–
verstecken sich
im Stadel und werden erst in den nächsten Tagen gefunden.
Ratlos wendet
sich
der zuständige Polizist an seine Vorgesetzten. Doch die wollen
mit den
Gefangenen nichts zu tun haben. Schließlich
übernimmt sie Max Maurer,
Polizist
im Nachbarort Ergoldsbach, und läßt sie die Nacht
über in der Scheune
von
Bekannten. Am nächsten Morgen marschieren die Amerikaner ein.
John
Weiner und
seine Schicksalsgefährten sind gerettet. –
Für seine mutige
Entscheidung wurde
Max Maurer 1996 von Yad Vashem posthum mit dem Titel
„Gerechter unter
den
Völkern“ ausgezeichnet.
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