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Das Magnetophon
Kindheitserinnerungen aus dem kommunistischen Albanien

Feature, SWR2 Dschungel 2011 (Länge 29'11'')

mit Konstanze Clemens, Susanne Heidenreich, Joachim Jung
Regie: Maria Ohmer, Redaktion: Ralf Kröner

Anila ist im kommunistischen Albanien der 70er- und 80er-Jahre aufgewachsen. Einschneidender als der materielle Mangel waren für sie all die sinnlosen Verbote. Betroffen waren westliche Musik und ausländische Fernseh- und Radiosender. Aber Anilas lebensfrohe Familie tat alles, um das Beste aus der Situation zu machen. Ihr Vater kaufte ein für damalige Verhältnisse sehr teures Aufnahmegerät. Mit dem "Magnetophon" wurde Musik der verbotenen Sender aufgenommen, aber auch Familienfeiern und vor allem Lieder. Die ganze Familie sang – die kommunistischen Lieder laut und voller Pathos, die verbotenen dagegen leise und bei geschlossenen Fenstern. Anila liebt die alten Aufnahmen. Sie sind Erinnerungen an eine skurrile Welt, in der oft ein Lied oder ein Witz über die Tristesse des stark reglementierten Alltags hinweghalfen.