Vom 30.5. bis 10.6.2001 machte sich eine kleine Gruppe Schweizer
und Deutscher Industriekultur- Fans auf nach Schweden zur Spurensuche nach
Industriedenkmälern und vor allem der schwedischen Art, damit umzugehen.
Schwerpunkte waren
die Stangenkünste
als Bestandteil der Wasser- Bewirtschaftung: Stangenübertragungen von Wasserkraft
mit Winkelübersetzungen über Strecken bis zu 2 km seit dem legendären
Tüftler Polhem aus der 1. Hälfte des 18. Jahrhunderts. Vergleichbar mit
dem Harz.
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die merkantilistische und nachhaltige Waldwirtschaft seit
dem 16. Jahrhundert mit den Instrumenten der Flächenzuweisung und der Eisenproduktionsraten
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die gezielte Anwerbungs- und Einwanderungspolitik seit dem
16. Jahrhundert
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der gute und teilweise aufgehübschte Zustand der alten
Fabrikanlagen ("pützelig"), bedingt wohl durch frühzeitige Erhaltungsbemühungen und in
den ländlichen Regionen geringen wirtschaftlichen Druck auf Umnutzungen
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die seit dem 17. Jahrhundert enge wirtschaftliche
Verflechtung mit Sheffield als Rohstoff- Lieferant für die berühmten
"Tools"; später schaffte sich Sheffield gleichsam die eigene
Vorprodukt- Basis.
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die geringe Rolle der Grundwasserströme in der glazialen Landschaft:
Seen wenige Meter neben 50 m tiefen, trockenen Gruben; neue Grube
unmittelbar neben der abgesoffenen alten
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der architektonische Reiz des häufig verwendeten
Schlackensteins
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der ungeheure Reichtum der Hütten- und Hammerherren,
abzulesen in den großzügigen Herrenhäusern mit großen Gärten neben
einer vergleichsweise kleinen Fabrik und einigen Arbeiterwohnungen
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Die Siedlungs- und Produktionsform des "Bruk" als
geschlossener, nahezu substistenter Einheit von Produktion, Selbstversorgung
und Wohnen (Näheres hier)
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die teilweise Verspätung in den Produktionsmethoden, z.B.
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der lange Gebrauch von Holzkohle bis nach dem 1.
Weltkrieg in der Eisenproduktion
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der direkte Übergang vom Wasserrad (incl.
Stangenkünste) zur Elektroenergie anstelle zunächst dezentraler
Turbinen
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die lang dauernde Verwendung des Frisch- und
Schmiedeverfahrens bei der Stahlerzeugung und anschließend des
Lancashire- Verfahrens
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die gewaltige Textil- Landschaft mit der städtebaulich
gelungenen Umnutzung in Norrköping
die weit gehende Benutzung des "Falun-
Rots" für den Holzhaus- Anstrich
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Hebung, Konservierung, Dokumentierung und architektonische
Einhausung mit Besichtigungs- Galerien und Ausstellungen auf diesen Galerien des bei der Jungfernfahrt gekenterten Kriegsschiffs Vasa von 1628
sind bewundernswerte Leistungen
Typologie der beweglichen Brücken um die so benennbare
Seitenschiebbrücke: Brücken über die Kanäle, die über Rollen quer zum
Kanal weggeschoben werden können
Hier das Tagebuch mit einigen Links zu schwedischen Seiten, wo
möglich in Deutsch oder Englisch.
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Der 30.05.2001 ist dem Göta- Kanal
gewidmet, em bis dahin größten Investitionsprojekt in Schweden
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Am 31.05.2001 beginnen wir mit dem
Besuch des modernen Hüttenwerks in Öxelosund an der Küste. Nachmittags
dann die ersten beiden Objekte des Ekomuseum Bergslagen, dem Surahammer und
der Industrielandschaft Trangformsomradet
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Am 01.06.2001 besuchen wir das
moderne Röhrenwerk in Fagersta. Der Nachmittag gilt den Objekten des
Ekomuseum rund um Norberg
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Am 02.06.2001 die Objekte des
Ekomuseum rund um Floberget- Ludvika
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Am 03.06.2001 geht es nach Norden:
Dampfzug- Sonderfahrt auf der ehemaligen Eisenerzroute Uppsala- Lenna,
Hütte Forsbacka und Elektrostadt Sandvik sind die Schwerpunkte; das gut
erhaltenes Hüttenensemble Gysinge bildet den Abschluss
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Der 04.06.2001 ist den Objekten rund
um Ängelsberg gewidmet, wie der erstaunlich gut erhaltenen Hochofenanlage
Engelsbruk und der "Ölinsel"
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Der 05.06.2001 gilt den so genannten
Wallonenbruks
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Falun darf nicht fehlen; es bildet den Schwerpunkt am 06.06.2001
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Der Zinkbergbau in Zinkgruvan und die spektakuläre Textil-
Landschaft in Norrköping sind die Highlights am 07.06.2001
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Stockholm mit dem Technischen und dem Vasa- Museum ist Ziel
am 08.06.2001
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Schließlich nehmen wir auf der Rückfahrt am 09.06.2001 die Waffen-, Hausgeräte- und Zündholz-
Stadt Jönköping mit