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Sonntag, 5.4.2009,
Sonne, klar, 12 bis 21°C
Heute ist unser erster richtiger
Reisetag. Nach einer langen Nacht, in der wir uns ausschlafen konnten und
nachdem wir in einem Landgasthof gefrühstückt haben, rücken wir 200 km vor
durch meist langweilige Olivenlandschaft in das Bergbaurevier Linares.
Parallel zur Landstraße führte von Albecete bis Übeda eine Bahnlinie, die
heute auf einige Abschnitte aufwendig nach EU-Manier als Wanderweg
umfunktioniert wurde. Am Bahnhof von Linares/Baeza lichten wir zum
Aufwecken der im Schlaffahrmodus geparkten Gehirnen eine Olivenölfabrik
ab. Zunächst beschäftigen wir uns
mit dem westlichen Teil des Reviers und starten etwa 8 km von Linares entfernt
an der A-1200 (6100) mit einer als Landmarke anstrahlbaren Ruine. Ca. 2 km
weiter stadtauswärts westlich und östlich der Straße und auf beiden Seiten
des Flusses Guadil Halden (ehem. Flotationen), einige Zechen und zwei
Aufbereitungen, die die Hangneigung ausnutzten. Nirgendwo Maschinen. Sehr viele
Cornish-Stile-Gebäude östlich der Straße, offenbar schon alles sehr lange
stilliegend. Sehr viele Förderanlagen, die lediglich über einer LKW-Verladung
verfügten. Im westlichsten Teil moderne
Stahlfördergerüste, die bis in die 1960er bis 1980er Jahr in Betrieb waren,
die letzte schloss 1996. Bergbaugebiet in mitten Olivenmonokulturen auf ca. 600m
Meeresspiegelhöhe. Etwas nördlich der ersten Aufbreitung eine mehrere
Kilometer lange Sackgasse, die uns mithilfe von längeren Fußwegen weitere 6
Zechen erschließt, davon 5 mit Stahlfördergerüsten, die letzte wurde hier
1991 stillgelegt. Da wir erschöpft sind und die
Erfrischungsgetränke alle, lassen wir Uschi die nächstgelegene Unterkunft
suchen. Wie finden aber zuvor eine andere, eine Art historische, für Spanien
aber normale Raststätte. Kühle Erfrischungsgetränke auf der Terrasse und
anschließend Erkundungsfahrt im östlichen Teil des Reviers. Dort sind im
Schnitt ältere Anlagen mit meist gemauerten Gerüsten, zum Teil als Ruinen
malerisch hergerichtet (Typ englischer Garten). Inmitten des Areals eine riesige durch Mauern geschützte Fläche, die ehemalige Erzschmelze. Eine Blick über die Mauer überzeugt uns, das gegenüber dem historischen Vergleichsfoto die meisten Gebäude abgebrochen sind. Die Reste der Bahntrasse sind als Wanderweg umgenutzt. Ein Besucherrundweg zu bergbauhistorischen Monumente ist eingerichtet. Neben einigen anderen lichten wir schwerpunktmäßig San Jose (mit elektrischer Zentrale von 1925 Bergbaugesellschaft Arrayanes) und San Vicente (1000m Teufe, 1967 stillgelegt, Bergbaugesellschaft Comp. Minera de Linares) ab. Bei Sonnenuntergang zurück zum Hotel, Abendessen und Logistik.
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© Christian Brünig Stand: 03.09.2009 Dank an |