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Dienstag, 19.04.2005, Heiter, 8 bis 22°

Heute steht eine Rundtour durch den Nordosten unseres Zielgebietes auf der Agenda. Auf einer alten, kurvenreichen Straße mit vielen kleinen Städten beobachten wir zuerst die Kali- Anlage Petralia, die als Stollenanlage mit LKWs bedient wird. Weiter bei Leonforte eine kleine ehemalige Schwefel-Mine, die heute nur noch als Pflock zum Anbinden eines Schimmels dient, dafür aber hervorragende Aussicht bietet.

Unterwegs besuchen wir die Nekropole von Val Guarne.

Hauptziel der Fahrt ist indes das Industrietal von Floristella mit mehreren still gelegten Schwefel-Minen. Das Herrenhaus am Nordrand des Tals wird derzeit aufwändig zum Museum umgebaut. Der gewaltige Aufwand, der in einem krassen Missverhältnis zum kleinteiligen Umfeld zu stehen scheint, ist gerechtfertigt, fließen doch auch in dieses Projekt EU-Fördermittel. Die Anlage ist Bestandteil des europäischen GEO-Parks, zu dem u.a. auch die Vulkaneifel zählt. Im Tal eine Industrielandschaft mit immerhin 4 Fördergerüsten, Halden, sonstigen Gebäuderesten und Stollen. Alles im Stadium des mittleren Verfalls.

Auf dem Rückweg bei Grottacalda noch ein Schacht, ein Fabrikgebäude mit bröselndem Kamin. Hier ist ein soziokulturelles und agro- touristisches Umbauprojekt geplant.

Schließlich machen wir eine kurze Wanderung entlang des Flusses zur ehemaligen Schwefel-Mine Giumentaro. Sie liegt an der gegenüberliegenden Talseite zu der gestern besuchten Anlage von Trabonella. Auch hier noch Reste von Maschinen, wenn auch die Werkstätten ausgeräumt sind; an einem kleinen Haus ist noch zu erkennen, dass sie als Medizinstation gedient hat. Für die Verladung machte man sich auch hier die natürliche Hangneigung zunutze.

Edgar:

Dienstag:            Wetter: Sonne, 18°C

19.4.2005            Frühstück und 8,30 Uhr ab, zuerst nochmal zum Luftschacht Pasquasia (Stahlfördergerüst in Gitterbausweise, Lüfter, Fömahaus, nicht zugänglich), wir müssen auch schnell wieder den Platz verlassen, denn der Bauer will das Gelände wieder versperren, anschließend beginnt unsere große Inselrundfahrt, zuerst nach Norden, hier begegnen uns noch in der grünen Landschaft schneebedeckte Gipfel, insgesamt ist die Insel mit Gras grün überzogen, die Blumen blühen, in wenigen Wochen wird alles verdorrt sein, bei Petralia finden wir das Salzbergwerk (Stollenbetrieb mit LKW-Zufahrt, keine alten und nennenswerten Gebäude), nach kurzem Fotostopp weiter über Landstraßen mit Blick auch auf den Etna (ebenfalls schneebedeckt) nach Leonforte, überall sehen wir Reste von Bahnanlagen (Brücken, Tunnel, Dämme, viele Kunstbauten für eine wenig besiedelte Gegend, der Schwefelbergbau muß wirtschaftlich wichtig gewesen sein), tanken und nach erfolgreichem Fragen an der Tankstelle finden wir auch die Reste des Bergbaus (Gemauertes Gerüst, Ruinen der Gebäude, Reste der Röstöfen, stillgelegt und als Weide genutzt), nach Süden bis Valguarneva, hier soll der nächste Bergbaubereich sein, deshalb erst einmal ein Besuch beim Friedhof und die sizilianische Friedhofsarchitektur studiert, an der Tankstelle nach dem Bergbau gefragt und wieder Auskunft erhalten, viele Sizilianer sprechen deutsch, weil sie in Deutschland ein zeitlang gearbeitet haben, entsprechend der Beschreibung nach Floristella, ohne Wegbeschreibung hätten wir das nie gefunden (Floristella, mind. 4 Schächte mit zwei Stahlfördergerüsten, einem gemauerten Gerüst und einem Hilfsgerüst, alles stillgelegt, das Verwaltungsgebäude wird für den Agrotourismus umgebaut, riesiges Bergbaugelände das sich über das ganze Tal erstreckt mit sicherlich weiteren Schächten, vielen Verladungen, Röstöfen, usw.), wir machen Mittagsrast unter den Bäumen, Weiterfahrt nach Grottacalda, hier ebenfalls Reste des Bergbaus (gemauertes Fördergerüst, stillgelegt, auch hier Umbau zum Agrotourismus, von touristischer Infrastruktur ist jedoch nichts zu sehen), nach Giumentaro, die Wanderung zur Schachtanlage wird etwas verkürzt, der Weg ist zum Teil mit dem Auto passierbar, der Rest muß gelaufen werden, dabei verläuft im Tal eine Straße, doch befindet sich diese komplett im vielen Metern Höhe auf Betonstelzen über dem Fluß, die Betonindustrie hat gedankt (Giumentaro, Stahlfördergerüst, mind. Zwei Stollen, Luftlöcher, Schwefelerzverladung, wenige Nebengebäude, Maschinen teilweise vorhanden, stillgelegt, einige Bauten stammen aus den 1970er Jahren, aufgrund des Verfalls muß die Anlage recht lange gelaufen sein), Begehung des Geländes, Rückfahrt, 19,00 Uhr an, Abendessen auf dem Zimmer, wegen der heute erworbenen Gewürze schaffen wir zum Reis auch eine Soße mit Geschmack, dazu Bier und Wein aus heimischer Produktion.

 

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Schwefel-Mine Giumentaro
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Schwefel-Zeche bei Leonforte
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Schwefel-Zeche bei Leonforte
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Schwefel-Zeche bei Leonforte
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Bergbau-Landschaft Floristella
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Bergbau-Landschaft Floristella
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Bergbau-Landschaft Floristella
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Bergbau-Landschaft Floristella
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Bergbau-Landschaft Floristella
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Bergbau-Landschaft Floristella
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Bergbau-Landschaft Floristella
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Bergbau-Landschaft Floristella
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Bergbau-Landschaft Floristella
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Bergbau-Landschaft Floristella
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Bergbau-Landschaft Floristella
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Bergbau-Landschaft Floristella
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Bergbau-Landschaft Grottacalga
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Bergbau-Landschaft Grottacalga
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Schwefel-Zeche Giumentaro
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Schwefel-Zeche Giumentaro
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Schwefel-Zeche Giumentaro
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Schwefel-Zeche Giumentaro
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Schwefel-Zeche Giumentaro
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Schwefel-Zeche Giumentaro
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Schwefel-Zeche Giumentaro
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Schwefel-Zeche Giumentaro
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Schwefel-Zeche Giumentaro
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Schwefel-Zeche Giumentaro
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Schwefel-Zeche Giumentaro
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Schwefel-Zeche Giumentaro

 

© Christian Brünig                                                                                                                        Stand: 15.06.2005   Dank an