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Samstag, 16.04.2005, Heiter, bis Nachmittag etwas Dunst, 6 bis 19°

Inmitten einer viel zu kurzen Nacht geht es im Halbschlaf zum Flughafen Köln, um den um 6:30 startenden Billigflieger zu erwischen. Am Flugziel Palermo bemühen wir uns ohne schuldhaftes Zögern zum Autoverleiher. Angenehme Überraschung: statt des bestellten Kompaktklasse-Kombis gibt es eine Großraumlimousine, deren Bodenfreiheit uns in manchen Situationen später gut zupass kommt. Hier bekommen wir auch Gelegenheit, unsere beim Billigflug etwas gestauchten Gliedmaßen wieder vernünftig ausstrecken zu können...

Wir fahren sofort zum Insel-Zentrum. Zum Aufgalopp gibt es eine kleine still gelegte Verladung einer früheren Kiesgrube im Tal des Baches Salso. Bei Pergusa finden wir einen See, dessen Ufer zur Auto-Rennstrecke ausgebaut ist – heute hält sich die Lärmbelästigung in Grenzen; nur Jogger sind unterwegs. Auf dem Berg eine große, aber einfach gebaute Bauruine, die uns immerhin schönes Foto – Mischlicht bietet. Die Hotelsuche gestaltet sich schwierig; besonders reichlich ist die touristische Infrastruktur hier nicht. Wir landen schließlich im höchstgelegenen Ort auf Sizilien: Enna. Sehr kompakt gebaut mit einer faszinierenden Dachlandschaft. Wir landen in einem leicht jugendstiligen charmant herunter gekommenen Kasten (Hotel „Sicilia“), der uns ein Dreibettzimmer mit fantastischer Aussieht über die Stadt bietet. Sogar ein leidlich haltbarer Bonsai Balkon ist dabei, um das Stativ für Abendaufnahmen aufstellen zu können. Ein netter kleiner Stau gehört offenbar zum gelungenen Abend. Christian darf feststellen, dass seine mobile Festplatte die Speicherkarten nicht mehr lesen kann, was ein herber Einschnitt ist – der „Filmvorrat“ erweist sich als sehr begrenzt. Dankenswerterweise leiht Edgar eine Speicherkarte aus – gleichwohl ist Beschränkung angesagt.

Dank vieler EU-Gelder hat Sizilien ein ausgezeichnetes Schnellstraßennetz, das jedenfalls in der Inselmitte für uns angenehm schwach befahren ist. Typischerweise verlaufen diese modernen Straßen auf standardisierten Betonbalken- Brückesegmenten aufgeständert. Das regelmäßige Klapper- Geräusch der rustikalen Dehnungsfugen begleitet uns nahezu ständig. Die Balkensegmente zeigen z.T. bereits gediegene Korrosionsspuren; in mehreren Fällen sehen wir Straßenbau- Ruinen.

Edgar:

Samstag:            Wetter: Wolken, Sonne, 18°C

16.4.2005            4 Uhr aufstehen, 4,30 Uhr Abfahrt zum Flughafen, ohne Stau kommen wir an und parken im Parkhaus 3, einchecken, 6,15 Uhr Abflug, 9 Uhr sind wir ausgecheckt und werden mit dem Shuttlelbus zum zentralen Flughafenterminal in Palermo gefahren, abholen des Mietwagens, wir bekommen keinen Kombi sondern einen Ford Galaxi mit Klimaanlage und wie wir später erst zu schätzen wissen werden mit viel Bodenfreiheit, 9,30 Uhr Abfahrt vom Flughafen, durch Palermo über die Autobahn in Richtung zum Zielgebiet, Frühstück an einer Raststation bei Scillato, der Imbiß dient auch der örtlichen Bevölkerung als Bistro, er hat annehmbare Preise (für das örtliche Publikum), nach Caltanissetta auf Bergwerkssuche, vom Bergbau ist bisher nichts zu sehen, in der Ferne taucht das Kalibergwerk Pasquaisia auf und sieht sehr modern aus, umrunden den Ort auf den Schnellstraßen bis zum Fiume Falso, zurück nach Caltanissetta, Fotohalt am Eisenbahnviadukt, Lebensmittel einkaufen, Unterkunftssuche, Ortsrundgang, Gang zum Bahnhof, es ist eine lebendige Kleinstadt und wie es mir scheint mit sizillianischem Flair, kein Hotel gefunden und keine Touristeninformation, Touristen sind hier noch nicht eingefallen, fahren in das Tal des Fiume Falso und Rast bei einer Sandverladung (stillgelegte Kiesverladung mit Brecher und Förderbändern, LKW-Verladung, dient heute als Wiese), das erste industrielle Objekt, zum Bergwerk Pasquaisia, bei nähere Inaugenscheinnahme stellt sich das Kalibergwerk als stillgelegt heraus, desweiteren wird ein weiterer kleiner Schacht gesichtet, nach Pergusa auf Hotelsuche, diese passen nicht zu uns, dafür besichtigen wir eine Ruine (Verwaltung oder Krankenhaus, auf jeden Fall eine Bauruine, die Verarbeitungsqualität ist Mangelhaft, Rolladen sind vorhanden, die Fenster nie eingebaut, Mafiaruine??), nach Enna, finden hier das Hotel Sizilia für 110 EURO/Nacht für ein Dreibettzimmer. Die Aussicht auf den Ort ist wunderbar. Zum Abendessen gibt es Käse mit Brot, Bier und Wein, Nachtaufnahmen vom Balkon auf die Stadt, zuletzt fällt die mobile Festplatte von Christian aus, dadurch besetzt er zu wenig Speicherplatz, ich helfe ihm mit einer Speicherkarte aus. Ob das reichen wird?

 

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Eisenbahn-Viadukt bei Caltanissetta
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Bau- Ruine bei Pergusa
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Bau- Ruine bei Pergusa
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EU-Baurunie bei Montedoro
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Altstadt von Enna
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Altstadt von Enna
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Altstadt von Enna
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Altstadt von Enna
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Bau- Ruine bei Pergusa
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Steine- und -Erden-Verladung bei Fiume Salso

 

© Christian Brünig                                                                                                                        Stand: 15.06.2005   Dank an