Site: [ Home ] |
Donnerstag, 27.04.2005 Schauer, 12 bis 21° Der zunächst letzte Tag in Dresden dient besonders der Besichtigung der
Malzfabrik in Dresden-Niedersedlitz. Daten: Im Obergeschoss liegt der so genannte Weichstock. Da Gerste trocken ist, muss sie geweicht werden, bevor sie zur Keimung in die
Malztenne bzw. in die Kästen oder Trommeln kommt. Das Weichen von Gerste
beträgt 2-4 Tage und bedarf 0.6 - 1.0 hl Wasser pro Zentner Trockengerste. Das
Weichen erfolgt im sog. Weichstock, auch Weiche oder Quellstock genannt. Dabei
erhöht sich der Wassergehalt auf etwa 45% und leere Schalen und tote Körner
werden aufgeschwemmt. Diese sogenannte Schwimmgerste
wird abgeschöpft. Danach erfolgt die Keimung. Durch den Keimvorgang werden im Korn diverse Enzyme gebildet, die später für den Stärkeabbau während des Bierbrauens notwendig sind. Außerdem wird bereits ein Teil der Stärke in kleinere Moleküle (Zweifachzucker, Disaccharid, Maltose) zerlegt. Durch die Trocknung wird zudem die spätere Bierfarbe beeinflusst. 3 Phasen: Phase 1: Am ersten Keimtag durchbricht der Wurzelkeim das Korn. Das Keimgut heißt
jetzt in der Fachsprache Brechhaufen. Beim Keimen unterscheiden sich die Techniken grundsätzlich zwischen Tennenmälzerei
und Pneumatischer Mälzerei. Die pneumatische Mälzerei wird in die zwei Typen
Trommel-Mälzerei und Kasten-Mälzerei gegliedert. Diese drei verschiedenen Mälzereitypen
unterscheiden sich grundsätzlich in der Art und Weise, wie die geweichte Gerste
den Keimungsvorgang durchmacht. Auf der Futt wird bei der Malzherstellung das Grünmalz getrocknet, d.h. gedörrt bzw. gedarrt. Durch den Entzug der Feuchtigkeit wird das Malz lagerfähig. Die Darre besteht aus einem engmaschigen Drahtgeflecht, auf der das Grünmalz aufgeschichtet wird. Von unten durchströmt heiße Luft von 85 bis 100° den "Haufen" und entzieht ihm so die Feuchtigkeit. Dies geschieht in zwei Teilschritten: Während der ersten Phase, dem Schwelken bleibt die Temperatur im Keimgut relativ konstant. Die Wärmeenergie wird im wesentlichen zur Verdunstung der Feuchtigkeit aufgewandt. In der zweiten Phase, dem Abdarren steigt die Temperatur stark an und die Poren im Korn schließen sich. Die Höhe der Temperatur sowie die Dauer dieser zweiten Phase entscheiden über die spätere Bierfarbe. Je höher bzw länger, umso dunkler wird das Gebräu. Die Erhitzung der Luft erfolgt in modernen Mälzereien indirekt: Durch Öl- oder Gasbrenner direkt erwärmte Luft gibt Wärmeenergie über einen Wärmetauscher an die das Grünmalz durchströmende Luft ab. Das Malz bleibt so frei von den Fehlaromen fossiler Brennstoffe. Vor einigen hundert Jahren wurde die Luft noch direkt durch ein Holzfeuer erhitzt und das Malz dadurch geräuchert. Das entstehende Rauchbier gibt es in Bamberg noch heute. (Quelle Wikipedia)
Die Ruine nördlich davon erscheint auch einen Besuch wert, ist aber ausgeräumt. |
© Christian Brünig Stand: 20.06.2005 Dank an |