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Statt der als nächste auf der Agenda stehenden Papierfabrik Wilischthal sehen wir Schutthaufen, Abrissbagger und Reste von Kesselrohren. Ob es sich um diese Papierfabrik gehandelt hat oder evtl. um ein Werk der früheren Marschel Frank Sachs AG, Spinnerei (2.5.1921-20.7.1938) oder ein Werk der Mafrasa Textilwerke AG (ab 20.7.1938), konnten wir nicht herausfinden.

An der Mündung der Wilisch in die Zschopau ein verlassenes Areal mit dem Rest des ehemaligen Zweigwerkes des VEB Federnwerke Marienberg, also ein Kaltwalzwerk. Auffällig die quer zum Tal liegende Haupthalle mit heute spannenden und nicht immer leichten Lichtverhältnissen. Am Eingang ein Schild „Eintritt verboten. Achtung gefährliche Hunde“, das wir zu unserer Beruhigung erst nach dem Verlassen des Geländes sehen.

Wir verlasen das Zschopauthal und fahren im Tal der Wilisch weiter aufwärts. Links im Tal das still gelegte „Lehrlingsheim“ der Spinnerei Venusberg – vom Gebäudetyp und Größe her sicher davor eine Spinnerei. 1 km weiter dann eine weiterer Höhepunkt der Fahrt: die Spinnerei Venusberg im Stadtteil „Spinnerei“ – der genauso ist, wie der Name sagt: parallel zum Fluss hintereinander die drei großen Spinnereigebäude mit vielen tausend qm Nutzfläche und Ecktürmen. Zum Fluss hin, allerdings teils abgerissen, Turbinenhäuser. Am Hang wie in den walisischen „terraces“ Siedlungshäuser mit jeweils wohl ursprünglich 6 Wohnungen. Die Spinnerei ist renoviert und teilweise in Betrieb.

Daten zur Geschichte:

1819 gegründet Gebr. Schüller AG, Baumwollspinnereien und Zwirnerei (1939) VEB Feinspinnerei Venusberg (1958) VEB Vereinigte Baumwollspinnereien und Zwirnereien (1985) Vereinigte Baumwollspinnereien und Zwirnereien (1991) Sächsische Baumwollspinnerei (SBS) Web Site: www.sbsgarn.de

Der eigentliche Ort liegt an den Talhängen. Viele Nutzgärten und Garagenfluchten. Leider beginnt man auch hier, Fichten in die Gärten zu pflanzen – sie dulden nichts weiter außer sich und versperren selbst im Winter die Sicht. Uns fällt auf, dass hier im Gebirge die Siedlungen gepflegter wirken. Vor jedem dritten Haus bzw. im Garten tragen die Büsche und Zäune Osterschmuck, meist gefärbte oder bemalte Eier.