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Wie üblich bei solchen Erkundigungen wird es Nachmittag, bis wir vorrücken nach Westsachen an die Pleisse. Hier sind zwischen Werdau und Crimmitschau viele Textilruinen erhalten, vgl.

http://kulturserver-nrw.de/home/cbruenig/IG-Reisen/wsachsen/pleisse/pleisse.htm

Wir erkunden ein still gelegtes Wohnhaus im Neorenaissance- Stil inmitten mehrerer Textilruinen nahe am Fluss. Christian erkundet parallel dazu die Stadtlandschaft, in der mit großem Aufwand die Hochwasserverbauung erneuert wird.

Die Spinnerei und Färberei Neukirchen- Schweinsburg des ehemaligen VEB Sachsenring Zwickauer (Werk 2/3) ist komplett ausgeräumt, das Dach beginnt einzustürzen. 1939 hieß die Firma Carl Wolf; gegründet wurde sie 1895. Das benachbarte Werk des VEB Zwickauer Kammgarnspinnereien in der Poststraße südlich davon müssen wir uns mangels Zeit und Zugang für später aufbewahren.

In der Abenddämmerung kommen wir u.a. am im Abbruch befindlichen Zweigwerk 4/4 der ZWEIGA in Werdau-Langenhessen vorbei, deren renovierte Fabrikantenvilla als ergotherapeutische Praxis genutzt wird. Nun ist es so dunkel, dass wir die eigentlich geplanten Erkundungen in Werdau auf morgen verschieben.

Bei der Vorbuchung der Unterkunft hat Beat erneut ganze Arbeit geleistet. Nicht irgendein Hotel, sondern die renovierte Wassermühle in Steinpleis zwischen Werdau und Zwickau. Der Sohn des letzten Müllers hat den Bau behutsam renoviert und die Mechanik der Mühle dabei erhalten.

Auszug aus der Homepage http://www.hotel-indermuehle.de : Die Wassermühle, die zum Rittergut Obersteinpleis gehörte, fiel 1733 einem Feuer zum Opfer. Wiederaufgebaut wurde sie dort, wo sie heute noch steht. Die Mühle selbst blieb nahezu unverändert, doch die Technik hat sich geändert. Bis 1956 wurde die Mühle mit Wasserturbinen angetrieben. Dann kam die Industrie und grub der Mühle das Wasser ab. Der Elektromotor übernahm den Antrieb. So klapperte sie bis zum 30.04.1992.

Zum Abendessen fahren wir nach Zwickau. Das erste Restaurant („Zum Fernblick“) hinter dem Ortseingang ist unseres. Wir ersparen uns nicht nur die Qual der Wahl, sondern betreten ein renoviertes 3flügeliges Gebäude mit dem „historischen“ Restaurant von 1927 – fast so opulent wie das in Essen-Margarethenhöhe. Die Inneneinrichtung ist einfach und nicht durchgestylt – dazu ein gutes Preis- Leistungsverhältnis – gefällt.

Die anschließende „Download- Fete“, die der kommunikativen Untermalung des Abspeicherns der Speicherkarten auf Notebook bzw. Festplatte dient, ist kurz – niemand von uns hat in der Nacht zuvor mehr als 5 Stunden geschlafen.