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Zum Thema: Rosenmontag, 11.02.2002, bedeckt, ab mittags Regen, 8 bis 12°, frischer SüdwestwindFrühstück gibt es heute in der rustikalen Innenstadt von Charleroi, wo wir immerhin auf einer halbwegs ebenen Müllkippe einen Parkplatz gefunden hatten. Nick beschafft einen Drahtauslöser nach, bevor wir die Einladung zur Besichtigung zu verifizieren suchen. Natürlich weiß man von nix, nach etwas Hin und Her ein Telefon- Gespräch mit einer Vorstands- Assistentin ergibt - erst Brief mit Referenzen dann Besichtigung. Na jedenfalls wurden wir nicht erschossen o.ä. und trollen uns durch die südöstlichen Vororte von Charleroi, das nach wie vor an industrielandschaftlichen Kontrasten unübertroffen ist. Aufnahmen
der Industrielandschaft rund um Couillet mit ihrer Gemengelage aus kaum
renovierten Häusern, kleinen und schmalen Gärten,
den Fördergerüsten, Brachflächen,
Halden und Brücken
bilden den Schwerpunkt neben dem Beton- Förderturm von Sebastopol.
Eine farbenfrohe Spielzelle bildet den Kontrast zu
den ranzigen Hallen dahiner. Nun steht noch ein Kontrollbesuch beim Hochofen- und Stahlwerk Clabecq 25 km südlich von Brüssel auf dem Programm: in der Tat sind der letzte Hochofen sowie das am anderen Kanalufer gelegene Stahlwerk am 31.12.2001 still gelegt worden, so dass CB's Aufnahmen in der Silvesternacht die letzten sind. Noch stehen der kürzlich still gelegte Hochofen mit einer Tageskapazität von 3000 t sowie die beiden älteren mit je 700 t, deren filigranes Räderwerk der Begichtung über die lange parallel zum Kanal liegende Halle hinausschaut. Letztere sind angeblich nur eingemottet, was wir nicht so recht glauben mögen. Paar Übersichtsaufnahmen vom Kanal, dann der Versuch, andere Standpunkte zu eruieren. Der
Gebäudeservice gibt eine Verfolgungsfahrt wegen unsere überlegenen Fahrtechnik
sowie des durch die Berufsausbildung bedingten Orientierungsvermögens rasch auf. In einer toten Ecke entern wir die kleine, schon lange still gelegte Sinteranlage. Ein roter Lieferwagen biegt um die Ecke, ein
zwischenzeitliches Verdrücken sorgt aber wieder für ruhige Arbeitsatmosphäre. Inzwischen wieder dichter Nieselregen, es reicht gerade für eine Aufnahme von innen auf den großen Hochofen, es dunkelt früh, die Filme gehen zur Neige. Wir reiten also ab. Im strömenden Regen und mit etwas Stop & Go bei Brüssel und Antwerpen fahren wir nach Hause.
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© Christian Brünig Stand: 03.09.2009 Dank an |