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Japanisch "tanrenga" (= kurzes Kettengedicht) ist die Bezeichnung für das antike Tanka (zu 5-7-5//7-7 onji [japanische Silben]) von zwei Autoren, das damals, bei seiner Entstehung, "renga" (= Kettengedicht) genannt wurde. Die Bezeichnung "renga" dehnte sich aber sofort auf die längeren Kettengedichte aus, die in der Folgezeit entstanden, und so sind typische Renga Einheiten zu 2 oder 3 Versen [= Mitsumono], 10, 12, 18 [= Halbkasen], 20, 36 [= Kasen] und mehr Versen im überlieferten System. Dabei ist jede 5-7-5-Einheit und jede 7-7-Einheit als ein geschlossener Vers anzusehen (ku = Vers). Der erste Vers in diesen Systemen hat immer den Namen "Hokku", der zweite waki oder wakiku, der Schlußvers ageku (= vervollständigender Vers). Um die vielversigen Renga von den anfänglichen Zweistrophen-Renga zu unterscheiden, bezeichnet man letztere als Tanrenga. Die 5-7-5-Silben-Verse nennt man übrigens "Langverse" (chôku), und die 7-7-Silben-Verse heißen "Kurzverse" (tanku). Träge treibt ein Blatt im Graben von Halm zu Halm. Der Briefträger kommt. Horst Ludwig Nachricht vom Tod des Freundes und Grüße des Enkelchens. Rudolf Thiem Horst Ludwig
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