renate eichmeier |
Szenische Lesung mit Liedern von Kaiser Wilhelm II. und Philipp zu Eulenburg in Zusammenarbeit mit Christian Bormann PREUSSEN 2001, Museum für Kommunikation/Berlin mit Christian Bormann und Paul Sonderegger Klavier: Mark Anders Der spätere Kaiser Wilhelm II., Sohn der englischen Königstochter Victoria und des preußischen Kronprinzen Friedrich, kommt als verkrüppeltes Kind zur Welt. Auch charakterlich und intellektuell enttäuscht er die hohen Erwartungen seiner Eltern, vor allem seiner liberalen und künstlerisch begabten Mutter. Ein Mutter-Sohn-Konflikt, der weite politische Kreise zieht: Hinwendung zu reaktionären/militärischen Kreisen, große Selbstzufriedenheit bei mittelmäßiger Begabung. Wilhelm schließt eine einzige Freundschaft in seinem Leben: zu Philipp zu Eulenburg, Diplomat, Schöngeist und Salonkünstler. Nahezu 20 Jahre übt Eulenburg persönlichen und somit politischen Einfluß auf den Kaiser aus. Nach einer Pressekampagne gegen die Eulenburg-Clique kommt es 1907 zum Skandal: Eulenburg wird der Homosexualität bezichtigt und in Berlin vor Gericht gestellt. Wilhelm läßt seinen Freund sofort fallen. - Die Szenische Lesung ist aus Originalmaterial montiert und entwirft ein unterhaltsames und aufschlußreiches Bild der wilhelminischen Zeit. |