Autor Dirk Hoffmann

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Dirk Hoffmann

Seit mehr als zehn Jahren fasziniert von den Möglichkeiten, die das Schreiben bietet um der Realität ein wenig Schönheit zu verleihen.

 

Vita

Ich wurde am 15. Juni 1972 in Recklinghausen geboren, wo ich bis heute lebe. Von Beruf bin ich Restaurantfachmann, habe u.a. als Einschaler gearbeitet und zuletzt auf Bürokaufmann umgeschult. Ich arbeite allerdings ehrenamtlich in der Barke, eine Kontaktstelle für Menschen mit psychischen Belastungen.

Das Schreiben bewegt mich seit über 10 Jahren. Angefangen habe ich ganz schlicht mit Tagebüchern. Dabei stellte ich fest, dass Schreiben eine befreiende Wirkung hat. Ich schrieb alles nieder, was mir wichtig schien. So konnte ich Gefühle verarbeiten, Situationen reflektieren, über Erlebtes noch einmal auf einer anderen Ebene nachdenken. Eines Tages sagte eine gute Freundin zu mir: „Da hast du eine gute Grundlage für mehr. Versuche einmal eine Geschichte zu schreiben oder ein Gedicht. Wer Tagebuch schreibt, der kann auch das!“ Obwohl skeptisch, versuchte ich es. Im Sommer 2000 entstand meine erste Geschichte: Seltsame Begegnung am Meer. Im Laufe der Jahre schrieb ich viele Gedichte und Geschichten unterschiedlichster Arten. Kinder- und Tiergeschichten und Fantasy. Mein großer Traum ist es, einmal in meinem Leben ein Buch zu veröffentlichen, nur einmal ein Buch in der Hand zu halten, welches mich als Autor ausweist.

Neben dem Schreiben beschäftige ich mich auch mit Aquarellmalerei und spiele ein wenig Gitarre.
Kurz, ich mag alles, was kreativ ist.

 

Textauswahl

Nur ein Blick?

D.H. 21. August 2007

Nur ein Blick?
Gläserne Augen
streifen mein Gesicht.
Für den Bruchteil
einer Sekunde.

Kaum bemerkt,
sind sie verschwunden.
Davon geweht,
vom alles verschlingenden
Wind der Zeit.

So vergänglich
wie das ganze Leben.
Nur ein Blick?

Und doch brennen sie sich
tief in mein Gedächtnis.
Als hätte ich sie
schon immer gekannt.


Seelensuche

D.H. Oktober 2009

Schaue in
den Spiegel
deine Augen
malen dir ein Bild
zeigen deine Seele
unendlich ist sie
immer da

Ich sehe
in den Spiegel
suche
meine Seele
sehe
nur ein Bild
gemalt
von meinen Augen
unendlich
ist die Suche

Manchmal ist
die Seele
wie ein Spiegel
spiegelt mir
unendlich
viele Bilder
Bilder die
ich mit den Augen
gar nicht sehe

Unendlich
ist die Suche
die Suche
nach der Seele
die Seele
unsichtbar
fürs Auge
sichtbar
für den Spiegel?
Der Spiegel
zeigt nur Bilder
Bilder
Von mir selbst

Meine Augen
blicken
in den Spiegel
sehen ein Bild
schauen
auf mein Ich
suchen meine Seele
unendlich
tief in mi


Seltsame Begegnung am Meer

D.H.2000

Es war ein angenehm warmer Septemberabend. Völlig in Gedanken versunken lief ich am Strand entlang. Die See rauschte vor sich hin, die Möwen kreischten und mir ging alles Mögliche durch den Kopf. Langsam ging auch schon die Sonne unter, als ich plötzlich eine Stimme vernahm „Wonach suchst du?“
Mir fuhr ein Schreck durch die Glieder. Ich sah mich um konnte aber nichts sehen. „Seltsam“, dachte ich, „Was war das?“
„Hier bin ich!“ hörte ich die Stimme rufen. Aber ich konnte noch immer nichts sehen. Ich wurde nervös. Da rief die Stimme wieder und diesmal noch lauter „Hier!!!“
Ich hörte es klatschen und bekam eine kräftige Dusche.
Von Wasser triefend entdeckte ich vor mir im Wasser einen Delphin. Seine Haut glänzte in der untergehenden Sonne. Er planschte im Wasser und sah mich belustigt an. „Wa…Wa…Warst du das etwa?“ stammelte ich und er begann zu lachen. „Wer denn wohl sonst? Siehst du noch jemanden?“
Für einen Moment war ich total verblüfft. Ich starrte ihn an und antwortete vorsichtig, „Nein…eigentlich nicht.“
„Mach doch nicht so ein dummes Gesicht!“, lacht er vergnügt, „Das Leben ist viel zu schön um so betrübt zu sein! Du guckst als hättest du ein Monster gesehen.“ „Ein Monster bist du sicher nicht“, bemerkte ich ein wenig sicherer geworden, „Aber es ist doch sehr ungewöhnlich mit einem Delphin zu sprechen. Das ist mir noch nie passiert. Doch…wer bist du überhaupt…und warum hast du gerade mich angesprochen…?“
Einen Augenblick verharrte er stumm. Plötzlich begann er auf dem Wasser Pirouetten zu drehen. „Ha, ha, ha“, lachte er fröhlich, „Ich bin Bobby, der lachende Delphin! Immer dort wo´ s an Frohsinn mangelt! Treibe allerhand Schabernack!“ Er sprang hoch, klatschte ins Wasser und ich wurde erneut vollgespritzt. „Entschuldigung“, sagte er kleinlaut, „neige manchmal zu Übertreibungen.“
Eine Weile blickten wir uns still in die Augen.
Ich wusste noch nicht so genau ob ich ihm trauen konnte, hatte mich aber trotzdem vor ihm in den Sand gesetzt. „Wieso hast du mich eigentlich gefragt, wonach ich suche?“ wollte ich nun von ihm Wissen. „Tja…äh… na ja…, “ begann er, „wie du so hier herumgelaufen bist…, äh ja, sahst du aus wie ein Suchender. Ich weiß auch wonach du suchst…“
„Ach ja, wonach suche ich denn?“ fragte ich zweifelnd.
„Das musst du schon selbst herausfinden. So direkt kann ich dir das nicht sagen.“
Die Sache verwirrte mich immer mehr. „Was soll denn das jetzt heißen??“
„Du weißt es tief in deinem Herzen ganz genau, wonach du suchst. Finde es heraus! Dabei kann ich dir auch helfen. Ich zeige dir den Weg…, gehen musst du ihn jedoch selbst!“

„Das ist alles nicht einfach…“, stellte ich nach einem Moment des Schweigens nachdenklich fest „Wie kann ich das herausfinden? Das was du sagst, klingt als sollte ich selbst wissen wonach ich suche…, doch ich weiß es nicht. Ich tappe völlig im Dunkeln.“
„Horche in dich hinein…“, antwortete er sanft „Du musst ganz tief in dich hineinhören. Nur in deinem Herzen wirst du die Antwort finden!“
Ich konnte nichts sagen. Der Delphin sah mich mitfühlend an. Als er erkannte, dass mir die Worte fehlten sprach er weiter. „Ich beobachte dich schon länger. Du aber hast mich nie bemerkt. Ich war schon oft hier und hab dich gesehen, während du am Strand gewesen bist. Du warst stets sehr in Gedanken versunken. Ich konnte genau sehen wie es in dir arbeitete. Oft hättest du mich sehen können! Du warst nur mit dir selbst beschäftigt!
Ich sah, dass du allein deine Antworten nicht findest. Ich beschloss dir zu helfen…, jetzt bin ich hier…“
„Aber wie kannst du mir helfen etwas zu finden, wenn ich gar nicht weiß was ich suche?“ „Ich möchte dir nicht helfen etwas zu finden!“, stellte er fest, „Ich möchte dir helfen herauszufinden wonach du suchst!“
„Und wie stellst du dir das vor?“
„Indem ich dir Folgendes vor Augen führe…“ Er sah mir direkt in die Augen, sprach nun sehr langsam. Was er sagte klang weise, „Jeder hat Wünsche…, jeder hat Träume…, jeder erwartet etwas von seinem Leben…
Wer hat sich noch nicht gefragt was er ist oder was er will? Auch du hast das schon getan, oder!?“
Plötzlich war mir alles klar. Ich wusste was er meinte.
„Ich weiß was du sagen willst! Jetzt weiß ich es endlich!“, rief ich freudig aus, „Du willst sagen, ich suche nach mir selbst!“
Der Delphin machte einen Salto und rief beinah genau so freudig, „Das ist es!“, beruhigte sich wieder und sprach langsam weiter, „Jetzt musst du nur noch etwas aus deinen Träumen machen. Du wirst sicher auch herausfinden was du von deinem Leben erwartest. Aber das alles musst du selber tun.
Denke immer daran, die richtige Antwort findest du im Herzen…!“
Mit diesen Worten, drehte er sich um und schwamm fort ins offene Meer,
„Danke!!“, rief ich ihm laut hinterher, „Danke!!“
Noch einmal drehte er sich kurz um, ehe er in der Ferne verschwand.
Ich saß noch lange dort am Strand und betrachtete das Meer.
Ich fragte mich ob ich „Bobby“ je wieder sehen würde.
Auf jeden Fall wusste ich, dass ich diese Begegnung niemals vergessen würde…

DIRK HOFFMANN
*1972

ANSCHRIFT
Dirk Hoffmann
Bochumer Straße 219
45661 Recklinghausen

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