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So, 10.07.2016 GLOW Pingenpfad Kall

GLOW-Wanderung Kall Pingenpfad, Niko, Cordula, Axel, Will, CB, 12 km mit 250 m bergauf, heiter, 26°, Südwind. Anreise der NRW-Crew mit SPNV, der Maastrichter mit dem PKW. Aus dem Flyer:

Was sind eigentlich Pingen?

Pingen sind verlassene Erzgruben oder Schürfstellen, in denen Eisenerze, Bleierze oder andere Mineralien der Erde abgerungen wurden. Im Kaller Gemeindegebiet trifft man ca. 2000 dieser Pingen an, die vom Rheinischen Amt für Bodendenkmalpflege Bonn unter Schutz gestellt worden sind. Der unbedarfte Wanderer wird diese Pingen als Bombentrichterfeld ansprechen, denn so stellen sie sich zunächst einmal dar. Trichterartige Vertiefungen in großer Zahl, dicht beieinander liegend, mit ringförmigen Halden umgeben. Jeder Pingentrichter kennzeichnet den Standort eines Bergwerkschachts. Hier standen die Haspelbäume, mit deren Hilfe der Bergmann das begehrte Erz ans Tageslicht holte, das er in gefahrvoller Arbeit in der Tiefe gewann. Die ringförmigen Halden um die Schächte bildeten sich durch das Ablagern des „tauben Gesteins“ (nicht erzhaltig und wertlos). Die große Anzahl dieser Halden und Pingen auf kleinstem Raum entstand durch die Kleinheit der damals vergebenen „Mutungen“ (vom Bergmeister ausgegebene Schürfrechte).

Der thematische Inhalt

Der Pingenwanderpfad Kall befasst sich mit der Geologie, in der das Eisenerz anzutreffen ist und den Arten der Lagerstätten. Er erläutert das Aufsuchen dieser Erzlagerstätten und die verwendeten Methoden des Abbaus. Er zeigt die Arbeitsweise des Eifeler Bergmannes und stellt sein Gezähe (Werkzeug) vor. Durch die Darstellung der Gewinnung der Holzkohle und die Erklärungen der Verhüttungsprozesse des Eisenerzes in den Reitwerken (Hüttenbetriebe) Kall rundet er das Bild des mittelalterlichen bis neuzeitlichen Eisensteinbergbaues und seiner Weiterverarbeitung ab.

Der Wanderweg

Start- und Endpunkt der Wanderung ist das Rathaus in Kall. Hier findet der Wanderer auf der Tafel 1 einen kurzen Einführungstext und die Darstellung des Wegeverlaufs auf einer Wanderkarte. Von hier aus führt der Weg auf den Fels, den man nach fünf Minuten erreicht. Man folgt dem Logo des Pingenwanderpfades, der symbolischen Grube mit Haspelbaum. Auf dem Felsenweg beginnt mit der Informationstafel 2 die eigentliche fachliche Ausschilderung des Wanderweges. Diese Ausschilderung begleitet nun die Wanderung bis zum Ende bei Tafel 21. Die Nationalparkgemeinde Kall war einst ein bedeutendes

Eisen-, Bleibergbau und Verhüttungszentrum. Der älteste Bergbau dieser Gegend ist am Tanzberg bei Kall / Keldenich nachzuweisen, wo bereits in keltischer Zeit Bleierze abgebaut wurden, was durch Funde von Werkzeugen und Münzen in alten Schächten des Tanzberges belegt ist. Auch zur Römerzeit wurden in Kall Bodenschätze genutzt.

Leider erwischen wir den Startort nicht und gehen den Weg in umgekehrter Richtung, in der er nicht markiert ist. Dies beschert uns eine unfreiwillige zusätzliche Orientierungsübung, bei der immerhin 16 von den 21 Tafeln tatsächlich finden. Die Infotafeln sind "Alte Schule", recht ausführlich und mit Zeichnungen aus dem berühmten Agricola-Buch illustriert, in gutem Zustand. Die vielen Waldanteile schützen uns etwas vor den hohen Temperaturen. Nach einem Drittel der Wegstrecke Kurz-Einkehr in der kleinen "Golbach-Oase", die heute ihren Namen zu Recht trägt. Westlich davon im Wald ein gewaltiges Pingenfeld, indem sogar in der NS-Zeit wegen Autarkie weitere Erkundungsschächte geteuft wurden. Für uns schwer vorstellbar, dass in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts die Eifel fast kahl war wegen des gewaltigen Holzkohlebedarfs für die Eisenhütten.

Im Oleftal sehen wir von weitem das Museumsbähnchen (früher Diesel-Triebwagen). Dann geht es östlich der Straße auf schmalem Pfad steil bergan und vom Grillplatz ebenso steil bergab bis zur Pizzeria/Imbiss, wo wir uns für die Rückfahrt stärken.

Wenn auch heute etwas unspektakulär mit viel Spurensuche und etwas Hitze, war es doch wieder unterhaltsam und lehrreich. Danke dafür!

Fotos:

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Verbautes Dorfbild in Kall-Golbach
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Kiosk in Kall-Golbach
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Tal in Kall-Golbach
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Erzbergbau-Pingen in Kall-Golbach
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Erzbergbau-Pingen in Kall-Untergolbach
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Tal in Kall
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ex-Steinbruch in Kall
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Tal in Kall

 

Karte

 

Luftbild

Höhenprofil

 

Downloads:

GPX - Datei im MapSource-Format

GTABIN - Datei binär

KMZ - Archiv für GoogleEarth

 


Dank an BlackWilli(GPS-Track-Analyse.NET) und F. Schmidt (GEOSetter)

 

 

 

© 2014 GLOW  Stand: 11.07.16                Dank an