Ich liebe diese Darstellung Leives. Sie geht über den Bibeltext hinaus. Dort heißt es nur, die Gemarterten (nicht nur die Christen!) würden schreien nach Gerechtigkeit und würden die Antwort bekommen, sie sollten sich noch gedulden. In der Zwischenzeit erhalten sie nur ein weißes Kleid.
Bei Leive wird dieses weiße Kleid zu einer weißbläulichen Rauchfahne, die diese Seelen alle wie in einem schönen Traum umschließt. Dank dem Lamm Jesus schweben sie Gott entgegen, umgeben von den vier himmlischen Lebewesen, die wir schon kennen (vgl. Bild 13), und empfangen von zwei schönen Engeln.
Kommt man von den vier apokalyptischen Reitern her (Bild 15), dann kann man sich nur sehnen nach dieser himmlischen Verheißung, ja dieser bösen Welt sogar „entfliehen“ in glückseligen Gedanken. Der Kirchenvater Ambrosius von Mailand, dank dem Augustin sich bekehrt hat, schreibt einen ganzen Traktat „Über die Flucht vor der Welt“: „Wer also selig werden will, der steige über die Welt empor, der suche das ewige Wort beim Vater; er fliehe diese Welt, lasse hinter sich die Erde“.
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