Auf diesen Seiten werden Beobachtungen über 
die Kulturlandschaft im Ruhrgebiet und deren Entwicklung dargestellt. Sie sind 
Ergebnis einiger Fahrradtouren auf ca. 5000 km Radwegen; alle Fotos sind direkt vom Radweg aus gemacht.
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Einfriedungen jeder Art, von Mauern über 
	Hecken zu Zäunen und Toren. Vor allem Zäune zeugen von teils großem 
	Improvisationsvermögen, Material- und Funktions-Vielfalt
	 
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Alleen. Im
    Gegensatz zu vielen agrarisch dominierten Regionen sind viele der Wege als
    Alleen ausgebildet und nehmen so eine Trend vorweg, den NRW erst seit
    einigen Jahren mit dem "Allen-Radweg-Programm" beschreitet.
	 
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Bahntrassenwege.
    Aus der Not der Zerschneidung durch viele (Industrie-) Bahnen hat man im
    Ruhrgebiet eine Tugend gemacht: mittlerweile sind viele der früheren Bahnen
    auf einer Gesamtlänge von etwa 250 km zu Radwegen umgebaut. Im Kern des
    Reviers bilden sie ein nahezu zusammenhängendes Netz. Da sie vielfach auf
    Dämmen verlaufen, haben sie teilweise Panorama-Charakter 
	 
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Eisenbahnbrücken
    in großer Zahl und bautechnischer Vielfalt. Manche sind mittlerweile
    Radweg-Brücken. Viele haben durch jahrzehntelang vernachlässigte
    Unterhaltung (wie auch außerhalb des Ruhrgebiets) eine ästhetische Patina.
	 
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Straßen-
    und Flussbrücken. Vor allem Autobahn- und Schnellstraßenbrücken haben
    nach dem Eisenbahn-Zeitalter eine zweite Welle von Zerschneidungen und
    Flächenverbrauch gebracht. Diese Kehrseite der motorisierten Mobilität ist
    vom Fahrrad aus vielfach zu sehen. Dazu eine typologische Vielfalt von
    Flussbrücken.
	 
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Kleingärten
    sind ein markantes Merkmal der Ruhrgebiet-Kulturlandschaft. Zusammengefasst
    in mehr oder weniger großen Anlagen, oft durch Verkehrswege zerschnittene
    Flächen nutzend. Sie zeugen von Lebensfreude, Hang zum Kitsch, - ja - zur
    Spießigkeit und mittlerweile kultureller Vielfalt. Liebenswert mithin - und
    immer ein Schwätzchen drin.
	 
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(ex-) Köttelbecken.
    Die früher abgezäunten und streng riechenden Köttelbecken werden Zug um
    Zug naturnah umgebaut und geöffnet. Inzwischen verfügt das Revier über
    meherer hundert km fluss- bzw bachbegleitende Fuß- und Radwege - neben den
    Bahntrassenwegen eine weiteres Alleinstellungsmerkmal. 
	 
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Kunst am Weg.
    An vielen Wegen bieten - teils schräge - Kunstwerke weitere Abwechslung.
	 
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Restlandschaften.
    Hier finden sich Brachen, marginal oder ungenutzte Teil- und Restflächen
    mit teils spontan belassener Vegetation.
	 
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Halden
    sind weithin sichtbare Landmarken. Von den älteren Spitzkegelhalden ist
    kaum noch etwas erhalten. Sie sind wegen Brand- und Erosionsgefahr beseitigt
    worden und wichen ab den 1960er Jahren den großflächigen
    "Landschaftsbauwerken" , die inzwischen auch schon umgebaut sind
    als Landschaftsparks.
	 
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Eine Vielzahl (ca. 300 insgesamt) von
    historischen oder neu gestalteten Parks sind in
    großer Anzahl in das Radwegenetz eingebunden. 
	 
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Rohrleitungen.
    Auf vielen Kilometern begleiten teils gebündelte Rohrleitungen die Weg.
    Genauer gesagt: die Wege begleiten die Rohrleitungen als Unterhaltungswege
    und existieren oft nur deshalb. Auch hier sind die früher abgeschlossenen
    Wege mittlerweile geöffnet worden. Neben den Fluss- und Bahntrassenwegen
    damit das dritte Alleinstellungsmerkmal.
	 
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Auch unterirdischen
    Rohrleitungen, erkennbar an den oberirdischen Markierungen, verdanken
    wir viele km des Radwegenetzes. Aus den Unterhaltungswegen sind vielfach
    Radwege geworden.
	 
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die vielfach gegenwärtigen Stromleitungen
    sind ein weiteres Element, das uns die ständige Umformung der
    Ruhrgebiet-Kulturlandschaft vor Augen führt.
	 
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Wege im städtischen oder 
	Siedlungs-Umfeld. Teils als lokale Erschließungswege gebaut, dienen sie
    als kleinteilige, oft schmale und immer abwechslungsreiche Bestandteile oder
    Ergänzungen des regionalen Wegenetzes oder lassen sich so nutzen. Man
    erkennt, dass die Wohnbebauung im Ruhrgebiet weniger durch die bekannten
    Siedlungen aus der Zeit der Hochindustrialierung von 1871 bis ca. 1930,
    sondern vielmehr durch die 1950er bis 1970er Jahre geprägt ist.
	 
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Wo geht es
    weiter?  Von innovativen 
	Ingenieurbauten über Improvisationen zu bizarren Kurven und Ecken.
    Irgendwie geht es meist doch weiter, wie auf allen Fotos - auch wenn man denkt, der Weg ende an 
	einer Garage oder einem Gartentor. 
	 
Natürlich gibt es Überschneidungen und 
Mehrfachrzuordnungen. Dennoch erlaubt der typologische Blick einen Eindruck von 
der Vielfalt, dem Kontrastreichtum, dem raschen Wandel und der Kleinteiligkeit am Rand und auf dem 
heutigen Radwegenetz, das die umgebende Kulturlandschaft fast flächendeckend 
erschließt.  
Die einzelnen Fotoseiten sind nach der Stadt
und Ortsteil sortiert. Zum Nachfahren sind die Geodaten in den Fotos
eingebettet.