Site: [ Fotothemen ] [ Home ] [ Industriekultur ] [ Exkursionen ] [ Ruhrgebiet ] [ Reisen ] [ Fahrrad ] [ Sonstiges ]
Fotothemen: [ Friedhöfe ]
[ Einfriedungen ] [
Fabrik-Ruinen ] [ Trafohäuser ] [
Feuerwehrhäuser ] [
Tretminen ]
Christliche Friedhöfe: [ Straubing ] [ Böhmen/Wien ] [ Frankreich ] [ Italien/Deutschland ] [
GB/USA/Industrielandschaft ]
Jüdische Friedhöfe: [ Rhein-NL ] [
Lahn-Fulda-Ems ] [ Worms ] [ Berlin-Warschau ] [ Böhmen ] [ Wien ]
Foto - Galerie
Friedhöfe
Die Aufnahmen sind anlässlich verschiedener Fahrten
in den Jahren 1985 bis 2000 entstanden. Sie wollen nicht typologisch
repräsentativ sein. Faszinierend sind gleichwohl einige Aspekte
(Gemeinsamkeiten, Besonderheiten und Differenzen), die bewusst
unsortiert hier hintereinander beschrieben werden
-
völlig
unterschiedliche Gestaltung in Architektur und Anlage je nach
Religion oder Konfession (dies ist nichts Neues)
-
stark
unterschiedliche Gestaltung je nach Land und Region gerade bei den
christlichen Friedhöfen
-
außerordentlich
unterschiedliche Pflegeintensität. Besonders auffällig die
Plastik- oder Porzellanblumen– Kultur auf katholischen Friedhöfen
in romanischen Ländern, die teils staubbedeckt interessante Foto
– Motive ergeben
-
teilweise
ruinöser Zustand besonders in Frankreich mit korrodierten
Kruzifixen, die nur noch mit einem Draht umwickelt festgehalten
werden und als Spinnenbiotop ihren Dienst tun
-
teils ruinöser
Zustand mit herausgerissenen Grabsteinen besonders in Böhmen
-
Sparsame und
wirtschaftliche Neunutzung von Grabsteinen durch schlichtes
Aufkleben neuer Inschrifttafeln nach Überbeerdigung besonders im
Sudetenland auf den Gräbern vertriebener sudetendeutscher
Familien
-
vielfach üppige
Vegetation bei älteren Friedhöfen mit teils fast zugewachsenen
Grabsteinen
-
offen zur
Schau getragener Reichtum bei Familien – Mausoleen
-
Metall –
Kruzifixe mit altersbedingter Patina in verschiedenen Regionen (
Frankreich, aber auch Straubing in Bayern)
-
Gebrauchslyrik
besonders aus der Zeit des Biedermeier, vor allem in Böhmen und
Österreich
-
Hochtrabende
Titel Verstorbener, besonders in Österreich, z.B. „k.u.k-
Tabaktrafik – Konzessionärs – Witwe“.
-
Für den Bau
von Friedhofsmauern umfunktionierte Grabsteine
-
Halb
versunkene, geneigte, beschädigte Grabsteine auf älteren Friedhöfen,
besonders den jüdischen
-
Spannende
Lichtverhältnisse durch das Wechselspiel von Sonne und Schatten
unter Bäumen und Sträuchern
-
Faszinierende
Perspektiven auf baum- oder buscharmen Arealen
-
Im Mittelmeer
– Raum und auf Lanzarote die mehrgeschossige Übertage – Gruft
in Nekropolen
-
Gedenksteine,
teils mit untergelegten Zetteln, auf den jüdischen Grabsteinen
-
Ewiges Licht
in unterschiedlichem Unterhaltungszustand auf katholischen Anlagen
-
Bildhauerische
Verewigung des Lebensinhalts Verstorbener
Warum die Fotos von Friedhöfen insgesamt so
reizvoll sind: wegen der Ruhe, der Harmonie und der Ästhetik, die
bislang noch jeder Friedhof ausstrahlt. (Einzige Ausnahme von der Ruhe
vielleicht die Friedhofsinsel bei Venedig, in der kurz vor
Sonnenuntergang per Lautsprecher zum Verlassen aufgefordert wird).
Dies gilt natürlich besonders für nicht oder wenige genutzte ältere
Anlagen. Eine besondere Rolle spielen dabei die jüdischen Friedhöfe
in Mitteleuropa, die darüber hinaus Zeugen einer weitgehend
umgebrachten Kultur sind.
Bester Zeitraum für die Fotografie sind Herbst,
Winter und Frühling besonders bei älteren Anlagen mit viel Baum- und
Buschbestand: hier lassen sich die Gräber und Anlagen gegenüber der
Vegetation gut auf den Aufnahmen sichtbar machen. Hinzu kommt der
relativ flache Sonnenstand mit plastisch – modellierender Wirkung,
der im Sommer nur frühmorgens und abends anzutreffen ist. Das
wiederum stellt oftmals hohe Anforderungen an die Tagesplanung und die
Einsatzbereitschaft. Noch häufiger führt es zu Frust wegen
verschlossener Tore. Schließlich ist in der so genannten dunklen
Jahreszeit auch der Kontrast besser zu kontrollieren, im Sommer gilt
es unter Laubwerk tiefe Schatten und Lichtflecken zu überbrücken.
Besonders faszinierend immer wieder der Spätherbst
bei nebligem oder sonnigem Wetter, vermutlich weil die abgestorbenen
Blätter im Gefühl zum Verwendungszweck des jeweiligen Friedhofs
passen. Vorteil beim Fotografieren: wir können uns viel Zeit nehmen
oder lassen und sind nicht auf schnelle Schnappschüsse angewiesen.
Man muss nicht befürchten, mitsamt Stativ umgerissen zu werden.
Ein Sitzgelegenheit für eine Pause findet sich oft.
Tipps: etwas zum Trinken mitnehmen, weil oft der Aufenthalt länger
als geplant dauern kann. Warme Kleidung, weil ein Einsatz mit sorgfältig
gestalteten Fotos bewegungsarm ist und damit die motorisch gesteuerte
innere Heizung ausschaltet.
Die Galerien:
Jüdische Friedhöfe
in Hessen und Niedersachsen (Lingen, Marburg, Witzenhausen,
Fulda)
-
Jüdische Friedhöfe Rheinland und
den Niederlanden (Düsseldorf, Mülheim, Amsterdam, Oudekerk)
Jüdische Friedhöfe Böhmen
(Prag, Hlubovka)
Jüdischer Friedhofe Wien
(Zentralfriedhof, Alsergrund)
Jüdische Friedhöfe Pfalz und Lothringen
(Worms, Neumetz)
-
Jüdische Friedhöfe Berlin, Prag, Vilnius
-
Katholischer
Friedhof mit Eisenkreuzen in Straubing
Christliche
Friedhöfe in Böhmen (Braunau/Brumov) und Wien (St. Marx,
Zentral)
Katholische
Friedhöfe in Frankreich (Jura, Roussillon, Paris)
Christliche
Friedhöfe in Italien (Lombardei, Venedig, Piemont) und
Deutschland (Hohenlohe, Niederelbe) sowie auf Mallorca
Christliche
Friedhöfe in Großbritannien (Schottland), USA (Neuengland) und
in verschiedenen Industrielandschaften
|