Praktische Anleitung zur Meditation Die Leive-Gemälde als Meditationsbilder Auf welche Weise werden die Christus-Gemälde von Ulrich Leive zu praktischen Hilfen bei der Meditation? Zunächst ist es wichtig, von allen theoretischen Überlegungen abzusehen, sich den Bildern zu nähern, ohne sie nach ästhetischen, künstlerischen Kriterien zu beurteilen. Man schaue sich die Bilder der Reihe nach an, lasse sie auf sich wirken. Man wird feststellen, dass man zu bestimmten Bildern einen stärkeren Bezug hat, man kann etwas vereinfacht auch sagen: Das eine oder andere Bild gefällt einem besser als der Rest der Bilder! Schließlich wähle man für sich ein einziges Bild aus, das man als sein Lieblingsbild aus der Serie bezeichnen könnte. Bei diesem Bild soll man bleiben! Vor diesem *Antlitz Christi* verharre man in stiller Betrachtung zwölf Minuten pro Tag, das genügt. Die Zeitangabe soll ein Anhaltspunkt sein. Es ist nicht nötig, dauernd auf die Uhr zu schauen, ja, es wäre sogar falsch, das zu tun, denn die andächtige Stimmung würde dadurch nur gestört. Wir lassen uns von unserer inneren Uhr leiten. Es geht bei der Betrachtung nicht darum, über sein Leben nachzudenken, das Gewissen zu erforschen, Reue zu empfinden, Vorsätze zu fassen, Pläne zu schmieden, ein Gebet zu sprechen. Es geht auch nicht darum, über Jesus nachzudenken, es geht um die reine Anschauung, um nichts sonst! Äußerlich und innerlich schweigend betrachten wir das Antlitz Christi, und wir betrachten es jeden Tag, immer dasselbe Bild, ein paar Minuten, insgesamt vierzig Tage lang. Und zwischendurch in schwierigen Situationen, in problematischen Lebenslagen, bei aufkommendem Ärger, bei wachsendem Unmut vergegenwärtigen wir uns unser *Antlitz Christi*, das wir mit der Zeit beliebig vor unseren geistigen Augen erscheinen lassen können. Und was soll das? Was haben wir davon? So unterschiedlich die Menschen sind, so unterschiedlich werden die Wirkungen sein, aber eines ist sicher: Es werden sich Dinge ereignen, die ans Wunderbare grenzen, die, wenn sie offenbar geworden sind, wir nicht für möglich gehalten hätten. Wir reden nicht über bestimmte Ergebnisse, damit wir uns nicht in konkreten Erwartungen verlieren und zurückfallen in das alte Spiel von Begierden und Wünschen. - Skeptisch?
Meditieren Sie, probieren Sie es aus, Sie werden staunen!
Copyright © Manfred Melles
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