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Christine Grüter :
Versuchungen einer rezensierenden Antonia

Das Buch Miriam: V/erziehung zur Hexe

Das Buch Maria Johanna: Hexenbildung

Aus dem Nachtreport

Archetypisierende Korrespondenzen

Nachdrückliches

Das Buch Maria Johanna: Hexenbildung

... In derselben poetisch-assoziativen Sprache verfasst wie Das Buch Miriam, liest es sich aber noch viel spannender - eine Mischung aus Lovecraft und dem Ladies' Almanac von Djuna Barnes... Aber was ist daran, um sich aufzuregen? Hier wurde einfach mal auf die Spitze getrieben, so wie es auch im Report der Magd, den Frauen von Stepford und anderen Geschichten geschah, um soziale Missverhältnisse anzuprangern. Nur geht Das Buch Maria-Johanna ins Spirituelle, Mystische, wo die vorgenannten Bücher sich eher auf soziale Schilderungen beschränken. Eine Provokation, die niemandem schadet, aber zum Denken anregt!... ... Und wenn von all den vorgenannten Missständen sich eine jetzt mal die zwischen den Geschlechtern herauspickt, um das Thema in provokanter Form auf den Punkt zu bringen, so ist dies völlig okay...

... Voll ins Schwarze trifft auch der Auftakt zum Tanz, der gibt genau das wieder, was auch mich bei Discos oft umschwirrt: Myriaden ekliger Gedanken...

Starb sie den Tod einer Messie am Schluss von Maria-Johanna ist ja toll. Tod durch umgekippte Regale... kaum zu fassen, wodurch man alles über den Jordan gehen kann. Und witzig. Ich hab mich beim Lesen kaputtgelacht, allerdings - fürchte ich - wird mir das Lachen eines Tages vergehen, und sei es durch umkippende Regale...

habe ich den Eindruck, die Sache sei noch prägnanter geworden und das Schlusswort von Maria-Johanna noch eine Nuance versöhnlicher bzw. die Ursprünge (Vaterhass) erklärender. Ist aber völlig okay so...

© Christine Grüter

Bi(blio)ografie
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