Ein durchaus fröhliches Bild! Es ist ein buntes Wuchern, Tiere tummeln sich im Feld, die Sonnenblume schaut uns aus ihrem Gesicht an, man meint, die Vögel zwitschern zu hören.
Sieht man genauer hin, sieht man rechts unten den Sämann, wie er die Körner auswirft. Links unten kommt eine Frau mit der Gabel, denn es ist Erntezeit. Die Botschaft ist unmissverständlich: da sprießt es nur so von selber, das Getreide wächst, man muss gar nichts dazu machen. Das Mondgesicht oben unterstreicht noch die Ruhe: in der Nacht und am Tag gedeihen die Pflanzen von selbst, man muss nur Geduld haben.
Leive, so scheint mir, hat noch das folgende Gleichnis (Markusevangelium 4,30-32) in sein Bild einbezogen. Da wird uns das kleine Senfkorn vorgestellt, das zu einem üppigen Bäumchen heranwächst, in dem die Vögel des Himmels nisten können.
Beide Gleichnisse schildern das Reich Gottes. Es bricht nicht ein wie eine apokalyptische Katastrophe, sondern es ist überall vorhanden, in allen lebenden Organismen, wie ein Samenkorn, und wer die Geduld hat, die Zeit abzuwarten, der wird sehen, wie es von selbst sprießt und gutes, freundliches Leben aufgehen lässt.
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