Die Leive-Bibel | |
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Ährenausraufen am Sabbath |
Und es begab sich, daß er wandelte am Sabbath durch die Saat, und seine Jünger fingen an, indem sie gingen, Ähren auszuraufen. Und die Pharisäer sprachen zu ihm: Siehe zu, was tun deine Jünger am Sabbath, das nicht recht ist? Und Er sprach zu ihnen: Habt ihr nie gelesen, was David tat, da es ihm not war, und ihn hungerte, samt denen, die bei ihm waren? Wie er ging in das Haus Gottes zur Zeit Abjathars, des Hohenpriesters, und aß die Schaubrote, die niemand durfte essen denn die Priester; und er gab sie auch denen, die bei ihm waren? Und er sprach zu ihnen: Der Sabbath ist um des Menschen willen gemacht, und nicht der Mensch um des Sabbaths willen; So ist des Menschen Sohn ein Herr auch des Sabbaths. - (Mk 2,23-28) |
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Ein Kommentar von Willy Rordorf | |
Jesus hat ein sehr freies Verhältnis zu äußeren Riten. Er gestattet seinen Jüngern nicht nur, nicht zu fasten, obwohl es eigentlich ein Fasttag wäre, sondern mehr: sie sollen nur „Arbeit“ tun am Sabbat und Ähren ausraufen, wenn sie Hunger haben; das wird ihnen zwar von den offiziellen Vertretern der Religion (rechts im Bild) vorgeworfen. Jesus äußert dazu als Kommentar das lapidare Wort: „Der Sabbat ist um des Menschen willen gemacht, nicht der Mensch um des Sabbats willen“. Mit andern Worten: Religiöse Bräuche sind nicht Selbstzweck, sondern dazu geschaffen, den Menschen ein sinnvolles, erfreuliches Leben zu gewähren.
An dieser Stelle weist Jesus zur Begründung seines Verhaltens auf David hin, der mit seinen Gefährten die Schaubrote im Tempel gegessen hat (was eigentlich verboten war), weil sie Hunger hatten. An anderer Stelle bringt das Lukasevangelium (14,5) ein weiteres Beispiel: Jeder mache sich doch daran, am Sabbat ein Rind aus dem Wasserloch zu holen, wenn es hinein gefallen sei, anstatt es zugrunde gehen zu lassen. Dieses Beispiel hat Ulrich Leive auf seinem Bild rechts hinten dargestellt.
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