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NEU - August 2022 - Übersicht

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Kurzbiografie Ulrich Leive


    Im August 2022 stellt Ulrich Leive insgesamt acht neue Bilder vor, wovon zwei zu den großen Wandererbildern, und sechs zu den Liebespaar-Bildern in größerem Format gehören; sie werden dem Hohelied zugeordnet und sind entsprechend benannt.



Vier große Wanderer 32 © Ulrich Leive
Vier große Wanderer 33 © Ulrich Leive



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Ein Hinweis von Manfred Melles

        Ulrich Leive zeigt im August 2022 zwei weitere Bilder mit dem Motiv oder der Idee des Wanderers. Mit diesen neuen Bildern der figuralen Abstraktion setzt er das Thema fort, das ihn fast sein ganzes Malerleben lang begleitet hat und zu einem Teil seiner künstlerischen Identität geworden ist. Schematisierte Figuren, auf geometrische Formen reduzierte Menschen wandern durch abstrakte oder andeutungsweise gegenständliche Bildgründe voller Zeichen und Symbole. Die Bilder sind vielfältig deutbar, Wanderschaft als Flucht und Migration oder philosophisch als Sinnbild des Lebens überhaupt. Die Wanderer folgen der Maxime Werdet Vorübergehende! aus dem Thomasevangelium (Logion 42), oder ahnen sie sogar etwas vom taoistischen Geheimnis des Teil-Habens und Sich-Wandelns, gleiten sie einfach dahin, vorübergehend in Erscheinung getreten, weder geboren noch sterbend?


© Manfred Melles




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Das Hohelied



Hohelied - Bild 49 (Größeres Format) © Ulrich Leive
Hohelied - Bild 50 (Größeres Format) © Ulrich Leive
Hohelied - Bild 51 (Größeres Format) © Ulrich Leive


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Hohelied - Bild 52 (Größeres Format) © Ulrich Leive
Hohelied - Bild 53 (Größeres Format) © Ulrich Leive
Hohelied - Bild 54 (Größeres Format) © Ulrich Leive



Liebespaarbilder (Das Hohelied) - Erstmals im September 2014


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Ein Kommentar von Manfred Melles

Die tiefere Bedeutung der Liebespaar-Bilder von Ulrich Leive

Nachdem Ulrich Leive schon vor mehr als 30 Jahren mit dem Malen von biblischen Motiven begann und so, zunächst noch nicht absehbar, den Grundstein legte für ein Riesenwerk, das in diesem Umfang und dieser kühnen tabulosen Umsetzung kein Maler gewagt hat und zu der monumentalen Leive-Bibel geworden ist, wie wir sie inzwischen kennen, so hat er eigentlich immer Bilder gemalt und tut es noch heute, die auf die eine oder andere Weise der Bibel zugeordnet werden können, auch wenn man bei erster Betrachtung nicht zwingend daran denkt, auch in ihnen Bilder der Bibel zu sehen.

Bei den Zyklen der Christus- und Engelbilder fällt es nicht schwer, sie mit der Bibel zu verknüpfen, die Flora- und Faunazyklen kann man als Paradiesbilder sehen, bei dem Zyklus der Wandererbilder geht uns vielleicht erst allmählich auf, dass auch sie ihren Ursprung in dem Auszug der Kinder Israels aus Ägypten und ihrer Wanderung durch die Wüste ins gelobte Land haben.

Ulrich Leive blickt dabei aber nicht mehr auf das ursprüngliche Ziel der Wanderung, für ihn ist die Wanderung selbst bedeutsam, nicht allein wie in dem Spruch „Der Weg ist das Ziel“, sondern als bewusst gewählte Existenzweise, insofern vielleicht sogar den Ratschlag Jesu aus dem apokryphen Thomasevangelium befolgend: „Werdet Vorübergehende!“ (ThomEv, Logion 42) Jedenfalls wählt er diesen Satz als Motto für seine Wandererbilder.

Inzwischen stellt der Maler uns Bilder vor, die er „Liebespaare“ nennt, schematisch gemalte Paare, die sich in inniger Vereinigung befinden. Wenn sie etwas Individuelles haben, dann äußert sich das in der differenzierten Farbigkeit und in der nervös wirkenden sgraffiti-artigen Zeichnung der jeweiligen Bilder. Eine ähnliche Serie, jedes einzelne Bild vom Format her etwas größer, verknüpft er mit dem Hohelied.

Es geht dem Maler um ein Geschehen über den dargestellten Geschlechtsakt hinaus. Da der Maler, der stets umfangreiche Serien desselben Motivs darbietet, zu einem überwiegenden Teil mit religiöser Thematik in seinen Bildern befasst ist, liegt es nahe, dass er auch in dieser Serie damit umgeht. „Und sie werden sein ein Fleisch“ ist ein Anknüpfungspunkt, bei dem wir wieder in der Bibel sind (Gen 2,24; Mt 19,5-6; Mk 10,8; Eph 5,31).

Die Vereinigung des „Menschen“ mit der „Menschin“ von der Dualität polarer Aufspaltung weg zur Einheit und Aufhebung des Zwei zum Eins. In der jüdisch-christlichen Literatur, Theologie und Kunst gibt es den Begriff der „mystischen Hochzeit“ und der „Unio Mystica“. Die Vorstellung einer Vereinigung von Gott und Mensch (unio mystica) wird unter dem Bild der Verlobung und Vermählung eines Bräutigams mit seiner Braut gedacht und dargestellt. In der frühen christlichen und in der rabbinischen Literatur entwickelte sich aus Kommentaren zum Hohenlied das Bild der Vermählung Zions, der Kirche, der einzelnen Seele oder einer gottgeweihten Jungfrau mit Gott bzw. dem Messias.

In mittelalterlichen Darstellungen erscheinen häufig der Mann als König mit einer Krone und die Frau mit einer Haube oder ebenfalls mit einer Krone.

Gelegentlich tauchen Mann und Frau ebenso als geflügelte Wesen in Kopulation auf. Dem Mann ist manchmal eine Sonne zugeordnet und der Frau der Mond.

Die Brautsymbolik der Propheten des Alten Testaments ergänzte diese Hochzeitsmystik. In der Kabbala ist die Rede davon, dass eine weibliche Manifestation Gottes, die Schechina, unter die Menschen ausgeht und es zu einer Vereinigungssehnsucht der Menschen mit Gott kommt. Im Neuen Testament ist von Jesus Christus als dem Bräutigam die Rede (Mt 9,15; Joh 3,29). Es entstand im Mittelalter eine Theologie, in der eine allegorische Vermählung der Braut mit Gott angestrebt wurde.

In der Moderne könnte man auch Anknüpfungen an die Psychologie von C.G. Jung vornehmen, an die Theorie der Anima im Manne, der seine weibliche Schattenkomponente in sich trägt und der Frau, die den Animus als männlichen Gegenpart in sich hat.

Auch an asiatische Spiritualität kann man anschließen.

Im Tantra besteht eine Verbindung von Spiritualität und Sexualität. Diese Lehre besagt, dass mittels Meditation und bestimmter Praktiken die sexuelle Energie des Beckenbereiches (die Schlangenkraft Kundalini) geweckt und zu einem „kosmischen Bewusstsein“ transformiert werden könne, indem sie erlebt, dass sie ein Teil der universalen Energie ist.


© Manfred Melles



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Die Leive-Bibel / Neues Testament
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Kindermord zu Bethlehem 1 © Ulrich Leive
Kindermord zu Bethlehem 2 © Ulrich Leive
Johannes der Täufer © Ulrich Leive
Johannes tauft Jesus © Ulrich Leive
Die Bergpredigt © Ulrich Leive


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Engelbilder
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Engel Shirpa © Ulrich Leive
Kleiner Engel 17 © Ulrich Leive
Kleiner Engel 18 © Ulrich Leive
Kleiner Engel 19 © Ulrich Leive
Engel Abak © Ulrich Leive
Engel Ladh © Ulrich Leive


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Figurenbilder / Wanderer - AUSWAHL (236)
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Figurenbild / Wanderer 100 © Ulrich Leive
Figurenbild / Wanderer 1015 © Ulrich Leive
Figurenbild / Wanderer 1016 © Ulrich Leive
Figurenbild / Wanderer 1017 © Ulrich Leive
Figurenbild / Wanderer 1018 © Ulrich Leive


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