Katholische Gemeinde St. Paulus in Göttingen
 

Jubiläumsgottesdienst im Juli 1999 
70 Jahre St. Pauluskirche in Göttingen 
Abschluss-Gottesdienst im Nov. 1999

Begrüßung im Jubiläumsgottesdienst am 13. Dez. 1998


70 Jahre St. Pauluskirche in Göttingen - 

Zeichen der Nähe Gottes in dieser Stadt

Wir beginnen an diesem Sonntag den Festzyklus unseres Jubiläumsjahres.

Im Namen der ganzen Gemeinde begrüße ich Sie, Herr Prälat Dr. Wyrwoll als ersten Gast ganz herzlich.
Vor über 10 Jahren waren Sie Pfarrer in dieser Gemeinde und Dechant in Göttingen. Heute sind Sie Direktor im Ostkirchlichen Institut in Regensburg. Wir freuen uns, daß Sie gekommen sind um mit uns diesen Gottesdienst zu feiern.

Ich begrüße auch Sie alle, die Gemeindemitglieder von St. Paulus und alle Gäste aus anderen Gemeinden.

70 Jahre St. Pauluskirche in Göttingen - 

Zeichen der Nähe Gottes in dieser Stadt

Bei so einem Geburtstag schaut man zurück auf Vergangenes und hält Ausschau in die Zukunft.

Was nützte es, wenn Gott ein Haus hat, die Menschen jedoch die Einladungen in dieses Haus nicht annehmen würden?

Ich möchte deshalb nicht bei den sichtbaren Bausteinen dieses Gebäudes verweilen. Erst die lebendigen Bausteine machen eine Gemeinde aus!

Beim Blick zurück möchte ich besonders an die vielen Menschen erinnern, die den Bau dieses Gotteshauses vor 70 Jahren ermöglicht haben. Im Pfarrbrief ist die Entstehung kurz beschrieben. 

Bei den lebendigen Bausteinen der Vergangenheit denke ich an alle verstorbenen Gemeindemitglieder und auch an die bereits verstorbenen Pfarrer dieser Gemeinde: Pfarrer Dr. Maring (1929-36), Pfarrer Marheineke (1937-67) und Pfarrer Ziegler (1967-75). Ich möchte dabei auch an den verstorbenen Seelsorger der Kroatischen Gemeinde erinnern: Pfarrer Ivankovic.

Mit den gegenwärtig noch lebenden Bausteinen, in Göttingen oder anderswo, kann eine Gemeinde auch als lebendig erfahren werden.

Ich denke da an Herrn Dr. Bergsma, - an Herrn Dr. Wyrwoll der heute unser Gast ist und selbstverständlich an unseren Pfarrer Norbert Hübner und seine Mitbrüder am Altar.

Ohne noch mehr Namen zu nennen erinnere ich auch an die Kapläne, Gemeindereferentinnen und an die Berufungen zu geistlichen Lebensformen aus dieser Gemeinde. Viele hauptamtliche und ehrenamtliche Gemeindemitglieder sind durch ihren beispielhaften Einsatz zu lebendigen Bausteinen, andere sogar zu tragenden Säulen dieser Gemeinde geworden.

Durch Menschen, die sich von Gott gerufen wissen, ist dieser Bau mit dem Namen "Kirche", eben auch in die Zukunft hinein veränderbar. An dieser veränderbaren Zukunft bauen wir alle mit.

Darum möchte ich in diesem Festgottesdienst die vielen kranken Menschen nicht vergessen. Gerade sie, zusammen mit der älteren Generation bilden ein treues und stabiles und damit besonders wichtiges Fundament unserer gegenwärtigen Gemeinde.

Zu den lebendigen Bausteinen, ja zu besonders quick-lebendigen, zählen die Kinder. Ist es nicht erfrischend, wenn sie sich hier im Hause "unseres Vaters" wohl fühlen?

Ja, und wen habe ich vergessen? – Sehr viele!

Alle, die noch nicht alt sein wollen und nicht mehr Kind sein dürfen. Sie haben vielleicht die wichtige Aufgabe der Mörtel zwischen den Bausteinen zu sein; die Verbindung zwischen den Generationen.

Für die Qualität dieser Verbindung müssen wir uns aber auch verantwortlich fühlen. Unsere Verantwortung ist es, das Verbindende zu fördern und das Trennende zu überwinden. Trotz unserer Unvollkommenheiten darf die verbindende Kraft nicht nachlassen. Das gilt sowohl für unsere Gemeinde wie auch für die Weltkirche.

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Wenn uns das gut gelingt, dann ist nicht nur dieses Gotteshaus 
ein Zeichen der Nähe Gottes in dieser Stadt, 
dann sind wir selbst als lebendige Bausteine
ein Zeichen der Nähe Gottes in dieser Stadt.

Voll Dankbarkeit schauen wir noch einmal zurück auf die letzten 70 Jahre. Für jedes Jahrzehnt werden die Meßdiener nun eine Kerze aufstecken.

(Konrad Wehr, Vorsitzender des Pfarrgemeinderates von 1998-2002)


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12/1998