sexueller mißbrauch,
inzest -
das thema geht mir immer wieder
unter die haut,
gänsehaut,
immer wieder so nahe.
und doch immer wieder zu denken:
du nicht!
du spinnst!
du hängst an !
willst deinem alten
noch mehr aufhalsen
als er angerichtet hat.
mich wie scheiße zu fühlen,
wie ein nichts,
weil er mich in grund und
boden stampfte,
immer recht hatte, und
ich wagte, seinem
unrecht zu widersprechen.
dieses psychische entmenschen
all die jahre -
so daß ich stolz war,
nicht mehr zu funktionieren,
auch wenn ich oft genug
nicht funktionieren
konnte.
dann das wieder-urkennen:
mutter, zu der ich
heulend vor wut
flüchtete
nach jeder totalen
urniedrigung,
dem grundlos
in den boden stampfen:
"ein glück,daß kein
messer neben mir lag"
- ich weiß nicht mal mehr,
ob sie meinen aufschrei vernahm
oder ich nach innen schrie -,
sie hat mir meinen körper
mit-genommen,
mich frühreife
beim mit mir selbst sein
immer wieder überrumpelt,
gewaltig niedergeschrien,
die decke weggerissen;
ihre hand nahm mir mein kissen,
ohne das ich mich nicht berührte.
- und was war mehr?
ich fühle schläge
- oder fantasiere ich,
hänge ihr an?
jedenfalls noch jahre danach
zusammenzucken,
als täte ich verbotenes
- und manchmal nehme ich
auch heute die hand von mir fort:
vom "zwanghaften" tun -
immer mein schuldbewußter,
urkennbarer blick,
wennimmer mein vater
an meine zimmertür klopfte;
meine mutter stürmte eh
nur herein.
das gefühl von sexualität
als schmutzigem
zwanghaften
sich nicht anfassen,
aber auch das
"faß das andere geschlecht nicht an",
als wäre ich ansteckend.
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immer diese schuld,
lust zu haben,
wenn mein körper
nach mir schrie.
auch heute noch :
kaum mich selber
anfassen,
befried(ig)en können,
sexualität nur
animalisch und
brutal
urtragen können,
passiv ,denn ich wäre
sonst die schuldige
anmacherin.
kein anderer weg als
mir selber wehzutun,
mir wehtun zu lassen,
denn kein gefühl
in mir drin -
außer ungestillter sehnsucht.
selten das abfliegen,
schuld loslassen können,
losgehen
mit mir alleine,
oder der, die mir vertraut,
wenn ich die ähnlichkeit
unserer ängste wahrnehme,
meiner mischung aus
ewiger unbefriedigt/
unbefriedetheit, die ich meist nur notdürftig
beruhigen kann,
nicht durch hand an mich legen:
das war mir verwehrt und verleidet
durch ihn, den noch unbekannten
- MANN? VATER? -
den ich unter aller sexualfeindlichkeit,
dem erbe meiner mutter zu ahnen begann;
meine partnerin war
mein kissen zumeist,
wie´s mir als kind vertraut war,
wie ich´s , trotz ihres damals immerwachenden
verbots,
mir wieder zu gestatten lernte .
und immer wieder der körperhaß,
altvertraut und bei freundinnen
immer wieder gespiegelt:
faß mich nicht an,
mach mich nicht geil,
als ob ich liebe nur, wenn
ich auf sexualität
verzichte,
die ich lustvoll ,qualvoll
in mir spüre;
als ob ich selbst nur nicht
mißbrauche,
wenn ich mich entäußere,
entleibe
auf eine energiefließende
innere
körperlose ebene urhebe.
zu spüren, aber nicht zu leben -
oder nur passiv
mich nehmen zu lassen,
um nicht zu bedrängen
nicht schuldig zu sein.
berühre nicht!
das berührungsverbot hält an,
außer du reißt mich mit.
ich fließe mit dir
und deiner berührung.
spüre ich deine geilheit
in meinem körper,
wenn du mich berührst
und nichts von mir willst ,
garnichts sexuell meinst,
erfüllst mich mit
von mir sexualisiertem
leben?
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oft genug,
viel zu oft auch
die k(r)ämpfe ,
lust zu haben
aber nicht zu mir
durchzudringen,
weil ich schmerzen spüre,
mich zugefressen habe,
bis es schmerzt -
oder abgemagert sein,
bis ich unansehnlich bin,
meine knochen spitz ,
meine finger knochig sind
und weh tun,
meine schuld mich unsicher sein läßt,
als täte ich dir was an,
wenn du mich doch mal willst -
und ich versage
natürlich.
neulich,
ich urinnerte mich wieder:
- nuts
der inzest im
badezimmer -
bei mir war´s anders,
harmloser, aber
genauso nachhaltig.
meine mutter ,die mich
jahrelang wusch,
trotz meiner scham
trotz meines urwachenden
körpers,
mich urniedrigte,
bewachte,
nie etwas unschickliches tat
außer mich meines körpers,
meiner unreinheit
schämen zu lassen,
mir meinen körper mit nahm.
wo fängt der sexuelle mißbrauch an?
muß denn noch mehr gewesen sein?
ich fühle mich immer wieder
betroffen,
wenn ihr urzählt,
an vorgeblich nicht stattgefundene
geschichte urinnert.
die grenzen verwischen sich
die kindheit holt mich ein,
die unmündigkeit
und unwürdigkeit,
das "kleine kinder tun das
nicht,
urwachsene um so lieber".
dein sexualhaß
hat mich mit urmordet,mutter
mich mit betäubt
und wehrlos gemacht,
nicht nur die psychische
vergewaltigung durch ihn.
und unter der oberfläche
seines offensichtllich
an mir ausgelebten hasses,
immer mehr urkenne ich
schreckensstarr,
wofür du den nährboden bereitetest,
als du mich zum opfer deiner
kindheit machtest:
den physischen,
sexuellen mißbrauch
durch meinen "vater"
und andere täter.
moéve myrite maduse 7/90 - 4/93 |