Ulrich Leive gelingt es, ein packendes Bild des „Jüngsten Gerichts“ zu malen. Heben wir die wichtigsten Merkmale hervor:
Gott selber verschwindet hinter der Sonne, die gleichzeitig ein Sechseck darstellt, also sehr abstrakt wirkt. Darunter steht der Adler, den wir schon öfters als Symbol gesehen haben (auch die drei andern Lebewesen hat Leive nicht vergessen: wer findet sie?). Links steht das Lamm, jetzt als der Erlöser in Menschengestalt gekennzeichnet. Er und der Adler haben das „Buch des Lebens“ geöffnet, in dem die Taten aller toten Menschen aufgeschrieben sind.
Die Toten stehen vorne beisammen und warten darauf, dass sie an die Reihe kommen. Jeder muss einzeln die Treppe - zwischen Feuerflammen! - hinaufsteigen und nimmt dort sein Urteil entgegen. Da ihm oben einfach sein Leben, so wie es war, offengelegt wird, hat er sich eigentlich schon selbst gerichtet. Bei dieser eindrücklichen Darstellung kann einem schon das Gewissen schlagen!
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