Das ist das letzte Bild der Leive-Bibel, also sozusagen der hintere Deckel, der das Schlusswort bringt, alles zusammenfasst. Für mich ist dieses Bild tatsächlich so etwas wie ein Schluss und gleichzeitig ein Ausblick.
Leive hat die geniale Idee gehabt, die Stadt Gottes, die am Ende vom Himmel herabkommt, von oben her zu zeigen. In der Mitte ist das Geviert, wo die Seligen wohnen; es ist umgeben von den zwölf Aposteltoren, die aber gar nicht mehr die Funktion haben, die Stadt zu schützen, sondern nur noch prächtig funkeln als Perlen, mit Edelsteinen geschmückt. Die Ecken des Bildes werden eingefasst von den vier Lebewesen, die uns immer begleitet haben.
Das Überwältigendste am Bild ist aber das überirdische Licht, welches das Stadtgeviert erhellt. Sonne und Mond sind verschwunden, die Nacht gibt es nicht mehr, nur noch dieser zarte, wie durch alles hindurch scheinende Glanz, der vom Lamm ausgeht.
Und im Innern entdecken wir, was die Seligkeit der Menschen ausmacht: sie haben ständig blühende und Frucht bringende Bäume um sich herum, die Luft ist rein, Friede herrscht zwischen Mensch und Mensch, zwischen Mensch und Tier, wie das der Prophet Jesaja schon angekündet hatte (Jesaja, Bild 9).
Schließen wir mit den Worten der Offenbarung selbst: „Siehe, ich komme bald. Selig, wer an den prophetischen Worten dieses Buches festhält“. Und danken wir dem Maler Ulrich Leive, der uns diese unzähligen bedeutenden Bilder zur Bibel geschenkt hat!
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