Zwei Volksmengen treffen sich: links hinter Jesus kommen seine Anhänger heran, rechts bewegt sich der Trauerzug hinter der Witwe aus dem Stadttor.
Wir sind gerade dabei, als Jesus die Bahre des toten Jünglings anhalten lässt und diesem zuruft: „Stehe auf, junger Mann!“. Er erhebt sich, noch steif im Körper und starren Blicks. Während den Tragern die Haare zu Berge stehen, frohlockt bereits seine Mutter mit erhobenen Händen. Auch die Jünger realisieren, dass ein Wunder geschehen ist.
Über der ganzen Szene wacht das Auge Gottes, gütig, friedlich, allbeherrschend, als wollte es uns sagen: bei Gott ist nichts unmöglich.
Eine abschreckende Blüte der Auslegung will ich doch noch erwähnen. In der Berliner Wilhelm-Gedächtniskirche befindet sich ein Halbrelief, auf dem der junge Prinz, mit dem Schwert umgürtet, sich erhebt, und darunter steht: „Junger Mann, steh auf!“.
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