Die Leive-Bibel | |
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Es bat ihn aber der Pharisäer einer, daß er mit ihm äße. Und er ging hinein in des Pharisäers Haus, und setzte sich zu Tisch. Und siehe, ein Weib war in der Stadt, die war eine Sünderin. Da die vernahm, daß er zu Tische saß in des Pharisäers Hause, brachte sie ein Glas mit Salbe, Und trat hinten zu seinen Füßen, und weinte, und fing an, seine Füße zu netzen mit Tränen, und mit den Haaren ihres Haupts zu trocknen, und küßte seine Füße, und salbte sie mit Salbe. - (Lk 7,36-38) |
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Ein Kommentar von Willy Rordorf | |
Jesus ist zu einem schicken Mahl eingeladen, in festlichem Rahmen. Aber er fällt schon durch seine Manieren auf. Wie nonchalant sitzt er da, ein Bein über das andere geschwungen! Allerdings trägt er wenigstens gute Kleidung.
Nun kommt's aber zum Skandal. Es hat sich nämlich eine stadtbekannte Frau herangeschlichen, sich zu den Füßen Jesu gelegt und salbt sie mit wohlriechendem Öl. Dazu weint sie heftig und trocknet die nass gewordenen Füße Jesu mit ihren Haaren. Aller Blicke richten sich erwartungsvoll auf Jesus. Was wird er tun? Der aber tut nichts, sieht den beleidigten Gastgeber nur streng an. Und dann - o Paradox! - nimmt er die Frau auch noch in Schutz. Wer von diesen vornehmen Leuten am Tisch hat sich so um ihn gekümmert wie diese Frau? Ja freilich, sie ist eine stadtbekannte Prostituierte - aber wegen ihrer großen Liebe hat ihr Gott vergeben. „Dein Glaube hat dir geholfen, geh in Frieden!“. Da wenden sich die Blicke ab, jeder greift sich in innerer Betroffenheit an den Bart.
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