Die Leive-Bibel | |
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Aufruhr des Goldschmieds Demetrius |
Einer, mit Namen Demetrius, ein Goldschmied, der machte silberne Tempel der Diana, und wandte denen vom Handwerk nicht geringen Gewinst zu. Dieselben versammelte er, und sprach: Lieben Männer, ihr sehet und höret, daß dieser Paulus viel Volks abfällig machet, überredet und spricht: Es sind nicht Götter, welche von Händen gemacht sind. Aber es will nicht allein unserm Handel geraten, daß er für nichts gelte, sondern auch der Tempel der großen Göttin Diana wird für nichts geachtet werden. Als sie das hörten, wurden sie voll Zorns, schrieen und sprachen: Groß ist die Diana der Epheser! Und die ganze Stadt ward voll Getümmels. Da aber Paulus wollte unter das Volk gehen, ließen's ihm die Jünger nicht zu. Auch etliche der Obersten in Asien, die Paulus' gute Freunde waren, sandten zu ihm, und ermahneten ihn, daß er sich nicht begäbe auf den Schauplatz. Etliche schrieen so, etliche ein anders, und war die Gemeine irre, und das mehrere Teil wußte nicht, warum sie zusammenkommen waren. - (Apg 19,24-32) |
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Ein Kommentar von Willy Rordorf | |
Ephesus besaß einen großen Tempel - eines der sieben antiken Weltwunder! -, welcher dem Artemiskult gewidmet war. Von überall her kamen Pilger und kauften natürlich als Andenken eine silberne Kopie des Tempels oder der Artemis.
Da Paulus in seinen Predigten unterstrich, dass Kunstgegenstände keine Götter seien, wiegelte der Anführer der Silberschmiede, er hieß Demetrius, seine Kollegen auf, man müsse Paulus verklagen, sonst sei es aus mit dem Handel. Tatsächlich kam deswegen die ganze Stadt in Aufruhr, es war ein großes Durcheinander. Leive führt uns die Epheser vor Augen im Moment, da sie einander nachschreien: „Groß ist die Artemis von Ephesus!“. Sie ist auch in der Mitte des Bildes nicht zu übersehen: eine stattliche weibliche Figur mit vielen Brüsten, Sinnbildern ihrer Fruchtbarkeit (es sind viele Statuen von ihr bis heute erhalten). Der Stadtschreiber (auf dem Balkon rechts hinten) bringt es mit Mühe und Not fertig, die Leute zur Vernunft zu bringen. Es gäbe keinen Grund, diesen Missionar Paulus zu verurteilen, er habe ja gar nicht die Göttin verleumdet. Wenn Demetrius etwas persönlich gegen diesen Menschen habe, solle er vor Gericht gehen.
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