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Die Leive-Bibel
Apostelgeschichte - Bild 24




Die Vision des Petrus auf dem Dach © Ulrich Leive


Die Vision des Petrus auf dem Dach


Des andern Tages stieg Petrus hinauf auf den Söller, zu beten, um die sechste Stunde.
Und als er hungrig ward, wollte er essen. Da sie ihm aber zubereiteten, ward er entzückt,
Und sah den Himmel aufgetan, und herniederfahren zu ihm ein Gefäß, wie ein groß leinen Tuch, an vier Zipfeln gebunden, und ward niedergelassen auf die Erde;
Darinnen waren allerlei vierfüßige Tiere der Erde und wilde Tiere und Gewürm und Vögel des Himmels.
Und geschah eine Stimme zu ihm: Stehe auf, Petrus, schlachte, und iß!
Petrus aber sprach: O nein, Herr; denn ich habe noch nie etwas Gemeines oder Unreines gegessen.
Und die Stimme sprach zum andern Mal zu ihm: Was Gott gereiniget hat, das mache du nicht gemein.
Und das geschah zu drei Malen; und das Gefäß ward wieder aufgenommen gen Himmel. - (Apg 10,9-16)


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Ein Kommentar von Willy Rordorf
Das Bild ist von rechts nach links zu lesen. Rechts hinten sehen wir Cornelius, einen römischen Hauptmann, der in Cäsarea den Besuch eines Engels erhält, welcher ihm befiehlt, Simon Petrus rufen zu lassen, der in Joppe weile. Cornelius schickt darauf einen Soldaten in Begleitung von zwei Dienstleuten nach Koppe. Sie sind auf Leives Bild unterwegs: zuerst auf halbem Weg in der Mitte, nachher beim Haus angelangt, in dem Petrus beherbergt wird. Es ist das Haus des Gerbers Simon (man sieht ihn links unten an der Arbeit).

Petrus ist unterdessen auf das Dach des Hauses gestiegen. Da oben fühlt er Hunger, wird aber durch eine Vision daran gehindert, essen zu gehen. Die Botschaft der Vision ist sehr merkwürdig. In einem vom Himmel herabgelassenen Tuch befinden sich nämlich viele unreine Tiere, die Petrus als gebürtiger Jude nicht essen darf: gewisse Vierfüßer und Vögel, auch kleine Kriechtiere (für die Details siehe 3. Buch Mose 11,1-47). Er weigert sich natürlich, davon zu essen, wird aber von der himmlischen Stimme dazu genötigt.

Unterdessen sind die Boten des Cornelius eingetreten und ersuchen Petrus, mit ihnen nach Cäsarea zum römischen Hauptmann Cornelius zu kommen. Da wird ihm plötzlich klar, was der Sinn der Vision ist, die er eben gehabt hat: er solle ohne Bedenken zu diesem Nichtjuden Cornelius gehen, er verunreinige sich bei diesem Besuch nicht.

Als er bei Cornelius eintrifft (Leive hat sein Haus rechts oben gemalt), ist dieser mit seiner ganzen Familie und mit Freunden versammelt und erzählt Petrus von seinem eigenen Engelsbesuch. Petrus schildert darauf der ganzen Zuhörerschaft die evangelische Botschaft und ist mit seinen Begleitern höchst erstaunt, als alle diese Leute (wie sie selber am Pfingsttag!) in Zungen zu reden beginnen und also offensichtlich den Heiligen Geist empfangen haben. Er urteilt darauf, man dürfe diesen Leuten die Taufe nicht vorenthalten.

Diese Taufe ohne vorherige Beschneidung wurde von den Christen in Jerusalem zuerst beanstandet, dann aber nach einer langen heftigen Debatte zugelassen. Sie eröffnete dem Apostel Paulus die Möglichkeit, seine Missionsreisen in die große Welt anzutreten.


© Willy Rordorf
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Diese Seite wurde zuerst erstellt am 03. 10. 2007 / Zuletzt bearbeitet am 24. 03. 2015

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