Das Bild ist von rechts nach links zu lesen. Rechts hinten sehen wir Cornelius, einen römischen Hauptmann, der in Cäsarea den Besuch eines Engels erhält, welcher ihm befiehlt, Simon Petrus rufen zu lassen, der in Joppe weile. Cornelius schickt darauf einen Soldaten in Begleitung von zwei Dienstleuten nach Koppe. Sie sind auf Leives Bild unterwegs: zuerst auf halbem Weg in der Mitte, nachher beim Haus angelangt, in dem Petrus beherbergt wird. Es ist das Haus des Gerbers Simon (man sieht ihn links unten an der Arbeit).
Petrus ist unterdessen auf das Dach des Hauses gestiegen. Da oben fühlt er Hunger, wird aber durch eine Vision daran gehindert, essen zu gehen. Die Botschaft der Vision ist sehr merkwürdig. In einem vom Himmel herabgelassenen Tuch befinden sich nämlich viele unreine Tiere, die Petrus als gebürtiger Jude nicht essen darf: gewisse Vierfüßer und Vögel, auch kleine Kriechtiere (für die Details siehe 3. Buch Mose 11,1-47). Er weigert sich natürlich, davon zu essen, wird aber von der himmlischen Stimme dazu genötigt.
Unterdessen sind die Boten des Cornelius eingetreten und ersuchen Petrus, mit ihnen nach Cäsarea zum römischen Hauptmann Cornelius zu kommen. Da wird ihm plötzlich klar, was der Sinn der Vision ist, die er eben gehabt hat: er solle ohne Bedenken zu diesem Nichtjuden Cornelius gehen, er verunreinige sich bei diesem Besuch nicht.
Als er bei Cornelius eintrifft (Leive hat sein Haus rechts oben gemalt), ist dieser mit seiner ganzen Familie und mit Freunden versammelt und erzählt Petrus von seinem eigenen Engelsbesuch. Petrus schildert darauf der ganzen Zuhörerschaft die evangelische Botschaft und ist mit seinen Begleitern höchst erstaunt, als alle diese Leute (wie sie selber am Pfingsttag!) in Zungen zu reden beginnen und also offensichtlich den Heiligen Geist empfangen haben. Er urteilt darauf, man dürfe diesen Leuten die Taufe nicht vorenthalten.
Diese Taufe ohne vorherige Beschneidung wurde von den Christen in Jerusalem zuerst beanstandet, dann aber nach einer langen heftigen Debatte zugelassen. Sie eröffnete dem Apostel Paulus die Möglichkeit, seine Missionsreisen in die große Welt anzutreten.
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