Der König Herodes, um sich beim Pöbel beliebt zu machen, begann, führende Christenpersönlichkeiten zu verfolgen. Zuerst ließ er Jakobus, den Bruder des Johannes, enthaupten. Dann ließ er Petrus gefangen nehmen, um ihn dem Volk vorzuführen. Er wurde ins Gefängnis gesteckt und schwer bewacht: links und rechts von einem Gefängnisangestellten eingerahmt, die selber auch an den Gefangenen angebunden sind. Draußen sind mehrere militärische Wachen postiert. Unmöglich, zu entkommen!
Da erscheint aber hell leuchtend ein Engel. Auf seinen Wink fallen die Ketten von den Händen und Füßen des Apostels. Dieser meint zu träumen, bis ihn der Engel mahnt, aufzustehen und mit ihm das Gefängnis unbehelligt zu verlassen; sogar das Eingangstor (rechts außen) hat sich geöffnet.
Die Fortsetzung muss auch noch erzählt werden. Petrus klopft vehement an die Tür des Hauses, wo die Christen im Fürbitte-Gebet für ihn versammelt sind. Eine Magd wird an die Haustür geschickt, um nachzusehen, wer zu so später Stunde noch Einlass begehrt. Als sie die Stimme des Petrus vernimmt, ist sie vor Freude so überrascht, dass sie ihm nicht einmal aufschließt, sondern zurückrennt, um den andern die Neuigkeit zu verkünden. Als die Versammlung Petrus erblickt und seine Erzählung hört, sind sie natürlich über und über glücklich.
Ein Detail möchte ich noch hervorheben: Leive hat den Engel zweigeschlechtlich dargestellt. Das gefällt mir. Denn Engel - so sagt es doch auch Jesus (Matthäusevangelium 22,30) - sind weder Mann noch Frau, sie sind beides und heiraten darum auch nicht.
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