jazzwerkruhr – Festival und Forum Jazzscene Ruhrgebiet

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Ruhr Nachrichten 19.11.2007/
LOKALAUSGABE / BOCHUM
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Überraschungen vom Jazz-Nachwuchs
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Von Max Florian Kühlem

Nachdem die Musiker im letzten Jahr in einem mit 30 bis 40 Zuschauern gähnend leeren Musischen Zentrum spielen mussten, hieß es in diesem Jahr am ersten Abend ausverkauft und am zweiten Abend fast ausverkauft. Gelohnt hat sich ein Besuch allein schon wegen der von Jazzwerk Ruhr geförderten
Nachwuchsbands, die mit ihren Auftritten eine Klammer um das Festival bildeten. Keine Scheuklappen. Den Anfang machten Zodiak: Die elektro-akustischen Dreimannbesetzung um den Trompeter John-Dennis Renken zeigten, dass es für die jungen Jazzbands heute keine Scheuklappen mehr gibt. Cool Jazz, sphärisch-psychedelische Klänge, Funk, Rock und Heavy Metal verschmolzen unter ihren Händen zu einem aufregenden, mitreißenden Sound. Auch die das Festival beschließenden Musiker von Ha! waren Grenzgänger: Minimal Music im Stile des Amélie-Soundtrack-Komponisten Yann Thiersen, kontemplativ-meditative, nordische Klänge und schweißtreibender Swing, vom dem anschließend behautet wurde, es handele sich um ein Stück von
Beethoven konnten hier problemlos nebeneinander stehen. Bandleader Jörg Brinkmann zeigte, dass man ein Cello kongenial als Contrabass-Ersatz nutzen kann. Pianist Oliver Maas mit lyrischen Melodielinien und einer Sing-Stöhn-Einlage am Ende, das in ihm ein kleiner Keith Jarrett steckt.

Ausgetretene Pfade
Mit den alt gedienten Jazzern, die auf dem Festival ebenso vertreten waren, konnten die jungen nicht bloß mithalten, sondern ihnen in Punkto Offenheit sogar noch etwas beibringen. Das Milan Svoboda Quartett etwa bewegte sich zwar gekonnt, doch etwas zu solide auf den ausgetretenen Pfaden des Swing und Bebop. Jan Klares Projekt 1000 verschreckte das Publikum mit verkrampft-verschwurbeltem Free-Jazz. Rückblickend waren es Acts wie Zodiak, Ha! und die ebenfalls Jazzwerk-geförderten Roman Babik und Dimitrij Markitantov, die das Festival spannend und lohnenswert gemacht haben und den Wunsch nach einer erneuten Auflage bestärkten.

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