


Bei diesen Arbeiten wird die zugrunde liegende Form in einer
Weise reduziert, dass die Ausgangsfigur kaum noch eine Rolle
spielt. Und doch verlieren, die neuen Formen nicht ihren
Ursprung: Die großen Schwimmbäder, die jeder schon einmal am
Straßenrand in der Auslage riesiger Gartencenter oder Baumärkte
gesehen hat, werden bei Nagelschmidt zur dicken türkisblauen
Linie an der Wand. Wie ein Relief hängen sie dort und doch
assoziiert man unmittelbar die großen Becken in ihrer
Dreidimen-
sionalität. Wichtig ist dabei der Standpunkt,
denn je nach Sichtweise nimmt das Auge die dritte Dimension
täuschend echt wahr. Sei es durch die suggerierte Tiefe
mittels kleiner und schmaler werdende Linien oder durch
dezent geworfene Schatten an der Wand.
Tine Holterhoff, MA