Die Themen Kreuzabnahme, Beweinung Christi und Grablegung vermischen sich. Joseph von Arimathia ist es, der von Pilatus die Herausgabe des Leichnams erbittet und der den Leichnam Jesu vom Kreuz nimmt, ihn in eine Leinwand wickelt und in ein Felsengrab legt. Da aber auch weitere Personen genannt werden, die der Kreuzigung beigewohnt hatten, ist es überzeugend, die Szenen mit etlichen Personen zu bevölkern, die klagend um Jesus trauern. Die Mutter Maria nimmt natürlich eine Sonderstellung ein, ihre Beweinung Jesu (Pietà) ist das bekannteste Andachtsmotiv geworden, oft als Skulptur ausgeführt, man denke nur an das Werk Michelangelos im Petersdom. Ulrich Leive kommt auch hier zu einer sehr eigenwilligen Auffassung, zu der es keine Parallelen in der Kunstgeschichte gibt.
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Und siehe, ein Mann mit Namen Joseph, ein Ratsherr, der war ein guter frommer Mann, Und hatte nicht gewilliget in ihren Rat und Handel; er war von Arimathia, der Stadt der Juden, einer, der auch auf das Reich Gottes wartete: Der ging zu Pilatus, und bat um den Leib Jesu; Und nahm ihn ab, wickelte ihn in Leinwand, und legte ihn in ein gehauen Grab, darinnen niemand je gelegen war. Es folgeten aber die Weiber nach, die mit ihm kommen waren aus Galiläa. - (Lk 23,50-53.55) |