«Schutzengel» - Anmerkungen von Manfred Melles
Nach statistischen Erhebungen (aus dem Jahre 2007) glauben allein in Deutschland fast 70 Prozent der Menschen an Engel. Das überrascht und wird noch bemerkenswerter durch den Vergleich mit einem Umfrageergebnis, nach dem weit weniger Menschen an Gott glauben. Da stimmt doch was nicht, oder? Gott «NEIN» - Engel «JA» - wie kann man diesen scheinbaren Widerspruch erklären? - Geht man praktisch an die Sache heran, dann wird einem schnell klar, was Menschen bewegt. Der Mensch ist so vielen Gefahren und Unsicherheiten ausgesetzt, er fühlt sich einsam, unterlegen, schwach, angegriffen - auch der «starke» Mensch hat schwache Momente - und da muss es einfach Hilfe geben, eine übernatürliche Hilfe, die dem in sich ungefestigten Menschen beisteht. Da gebiert allein schon die Sehnsucht nach Schutz etwas, das hilft, ein Wesen, das Macht hat, einen Schutzgeist, ein Totem, einen Engel. «GOTT» ist einfach zu abstrakt, zu groß, zu wenig greifbar, der Mensch soll IHN sich ja nach den heiligen Texten nicht einmal vorstellen. Darum wenden sich Menschen nicht gern an so etwas Unfassbares, denn es ist kein wahrzunehmendes «Gegenüber».
Sehr beliebt als Idee ist hingegen der sogenannte «Schutzengel», an den fast jeder mal appelliert, sei es bewusst oder unbewusst. Dessen Beistand nimmt auch der «Ungläubige» in Anspruch, dafür sorgt schon sein Unterbewusstsein. Der «Schutzengel» wandert mit einem mit, wie ein starker unsichtbarer Freund. In persönlichen Krisen und Gefahrensituationen ist der Mensch schnell mit seinem Verstand am Ende, er wird hoffnungslos und verzweifelt, «es wird eng», und hier übernimmt das Unterbewusstsein die Steuerung und schiebt den überforderten Verstand einfach beiseite. Das bekannte Stoßgebet findet seinen Einsatz. Wie oft hört man den Satz: «Da muss ich wohl einen guten Engel gehabt haben!». Unerklärliches passiert, glückliche «Fügungen» ergeben sich, «Wunder» geschehen. - Es gibt Menschen, die einen dieser kleinen hier vorgestellten Schutzengel von Ulrich Leive für sich ausgewählt haben und bezeugen, dass er ihr Leben positiv beeinflusst hat. - Den Bildern deshalb eine Wunderwirkung zuzuschreiben, wäre wohl nicht zulässig, aber wie sagte schon Jesus: Dein Glaube hat dir geholfen. (Lk 8,48)
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