Judith war eine Witwe. Ihr Mann hatte geheißen Manasse; der war in der Gerstenernte gestorben. Diese Judith, da sie hörte, dass Osias zugesagt hatte, die Stadt nach fünf Tagen den Assyrern zu übergeben, sandte sie zu den Ältesten. Und da sie zu ihr kamen, sprach sie zu ihnen: Was soll das sein, daß Osias eingewilligt hat, die Stadt den Assyrern zu übergeben, wenn uns in fünf Tagen nicht geholfen wird? Wer seid ihr, daß ihr Gott versuchet? Das dienet nicht, Gnade zu erwerben, sondern vielmehr Zorn und Ungnade. Wollt ihr nach eurem Gefallen Zeit und Tag bestimmen, wann er helfen soll? Doch der Herr ist geduldig. Gott zürnet nicht, wie ein Mensch, daß er sich nicht versöhnen lasse. Darum sollen wir uns demütigen von Herzen, und ihm dienen, und mit Tränen vor ihm beten, daß er nach seinem Gefallen Barmherzigkeit an uns erzeigen wolle. Darauf antwortete Osias und die Ältesten: Es ist alles wahr, wie du gesaget hast. Darum bitte für uns zum Herrn. - (Jdt 8,1-2.8-14.23-24) |