Als Jakob erfährt, was seine Söhne ihm erzählen, will er zunächst überhaupt nichts davon wissen, seinen Benjamin herzugeben, das kommt nicht in Frage für ihn, nachdem er schon Joseph und jetzt auch noch Simeon, die Geisel, verloren hat.
Aber die Hungersnot der sieben Jahre zieht sich in die Länge und die Familie Jakobs droht zu verhungern. Da muss sich Jakob zuletzt schweren Herzens entschließen, seine Söhne nochmals nach Ägypten ziehen zu lassen, in Begleitung Benjamins.
Diese Szene hat Leive wiedergegeben. Jakob steht links im Bild, von äußerster Schwermut heimgesucht; man merkt ihm an, er hat alle Hoffnung aufgegeben und ergibt sich starr vor Schmerz in sein Schicksal. Er schaut nicht hin, wie der junge Benjamin seinem älteren Bruder vertrauensvoll die Hand gibt, um sich der Reisekarawane anzuschließen. Er sieht auch nicht hin, dass die anderen Brüder ihm zeigen wollen, wie sie mit vollen Säcken wieder nach Ägypten fortziehen: nämlich mit allem Geld, das man ihnen „versehentlich“ bei ihrer Heimkehr von Ägypten in ihre Säcke gesteckt hat, und dazu mit ebenso teuren Geschenken, mit denen sie den aufgebrachten Herrn Ägyptens, ihren unerkannten Bruder, besänftigen wollen. Aber ihnen selber schwant nichts Gutes.
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