Wir sind Zeugen der Berufung des Mose. Leive führt sie uns sehr eindrücklich vor Augen. Mose befindet sich beim Sinai mit seinen Schafen. Da sieht er aus der Ferne einen Dornbusch, aus dem eine Flamme schlägt, der aber selber nicht verbrennt. Mose nähert sich dem Busch, um nachzusehen, was denn da los ist, da hört er den Ruf: „Zieh deine Schuhe aus, denn der Boden, auf dem du stehst, ist heilig!“. Mose gehorcht und kommt nur mit seiner übergehängten Hirtentasche versehen an den Busch heran. Da überwältigt ihn die Erscheinung des Engels. Aus dem Kopf des Engels schießen die Haare wie Feuerflammen empor. Mose, ganz gefangen, ja entzückt vom Blick, der ihn anschaut, und von der warmen Fülle, die ihn umgibt, stürzt zu Boden und streckt seine Hand nach dem Wunder aus, das sich vor ihm auftut.
Auf seine Frage, mit wem er es zu tun habe, erhält er die Offenbarung des Gottesnamens, der unaussprechbar ist, aber ungefähr die Bedeutung haben könnte „Ich-bin-da“, oder: „Ich bin, der ich bin“. Im Hebräischen werden ja nur die Konsonanten Jhwh geschrieben. Die Israeliten haben dann diese vier Konsonanten mit den Vokalen von „Adonai“ = „Herr“ unterschrieben, was zusammen mit den Konsonanten die Lesung „Jehova“ ergab. Die heutigen Bibelübersetzer wählen fast immer die Form „Jahwe“, was wahrscheinlich richtiger ist. Es weiß aber niemand wirklich Bescheid, da ja der Name nicht ausgesprochen worden ist und von den Juden auch heute nie ausgesprochen wird.
Dieser Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs schickt jetzt Mose mit einer bedeutenden Mission nach Ägypten: er soll sein unterdrücktes Volk aus der pharaonischen Sklaverei befreien.
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