Die Leive-Bibel | |
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David schont Sauls in der Höhle und bringt ihn zur Erkenntnis seines Unrechts |
Und David zog hinauf von dannen, und barg sich auf den Berghöhen zu Engedi. Da nun Saul wiederkam von den Philistern, ward ihm gesagt: Siehe, David ist in der Wüste Engedi. Und Saul nahm dreitausend junger Mannschaft aus ganz Israel, und zog hin, David samt seinen Männern zu suchen auf den Felsen der Gemsen. Und da er kam zu den Schafhürden am Wege, war daselbst eine Höhle, und Saul ging hinein, seine Füße zu decken. David aber und seine Männer saßen hinten in der Höhle. Da sprachen die Männer Davids zu ihm: Siehe, das ist der Tag, davon der HErr dir gesagt hat: «Siehe, ich will deinen Feind in deine Hände geben, daß du mit ihm tust, was dir gefällt.» Und David stund auf, und schnitt leise einen Zipfel vom Rock Sauls. Aber darnach schlug ihm sein Herz, daß er den Zipfel Sauls hatte abgeschnitten, Und sprach zu seinen Männern: Das lasse der HErr ferne von mir sein, daß ich das tun sollte, und meine Hand legen an meinen Herrn, den Gesalbten des HErrn; denn er ist der Gesalbte des HErrn. Und David wies seine Männer von sich mit Worten, und ließ sie nicht sich wider Saul auflehnen. - (1 Sam 24,1-8) |
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Ein Kommentar von Willy Rordorf | |
Wir sind in einer Höhle. Die blauen Farben oben auf dem Bild Leives deuten sie an, auch die Laterne, die der Begleiter hinter David in der Hand hält. Saul liegt vorne am Boden. Er hat „seine Füße bedeckt“ (wahrscheinlich richtig interpretiert als „er schläft“). David ist daran, den Saumzipfel des Gewandes des Königs abzuschneiden. Man sieht deutlich, wie er zaudert zwischen diesem rein symbolischen Zeichen der Überlegenheit und dem wirklichen Töten seines Feindes, der jetzt in seiner Hand steht.
Saul ist ja mit einem ganzen Heer (links sind die Zelte aufgeschlagen) hinter David her, um ihn zu beseitigen. David ist mit seinen Getreuen vor ihm geflohen. Sie sind jetzt per Zufall auf den wehrlosen Saul in dieser Höhle gestoßen und denken natürlich, das sei jetzt der von Gott geschenkte Augenblick, sich am König zu rächen. Wir sehen auf ihren Gesichtern den Unwillen, dass David „nur“ einen Mantelzipfel erbeutet. David wird darauf aus der Ferne dem erwachten König zurufen, dass er dessen Leben extra verschont hat. Saul ist tief beeindruckt von der Großmut Davids und wird fortan wissen, dass es nur eine Frage der Zeit ist, wann das Königtum ihm genommen und David übergeben wird.
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