Die Leive-Bibel | |
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Und Ahab sagte Isebel an alles, was Elia getan hatte. Da sandte Isebel einen Boten zu Elia, und ließ ihm sagen: Die Götter tun mir dies und das, wo ich nicht morgen um diese Zeit deiner Seele tue wie dieser Seelen einer. Da er das sah, machte er sich auf und ging hin Bis an den Berg Gottes Horeb. Und siehe, das Wort des HErrn kam zu ihm, und sprach zu ihm: Was machst du hie, Elia? ER sprach: Ich habe geeifert um den HErrn, den Gott Zebaoth; denn die Kinder Israel haben deinen #Bund verlassen; und ich bin allein überblieben, und sie stehen darnach, daß sie mir mein Leben nehmen. Er sprach: Gehe hraus, und tritt auf den Berg vor den HErrn! Und siehe, der HErr ging vorüber und ein großer, starker Wind, der die Berge zerriß, und die Felsen zerbrach, vor dem HErrn her; der HErr aber war nicht im Winde. Nach dem Winde aber kam ein Erdbeben; aber der HErr war nicht im Erdbeben. Und nach dem Erdbeben kam ein Feuer; aber der Herr war nicht im Feuer. Und nach dem Feuer kam ein still sanftes Sausen. Da das Elias hörte, verhüllte er sein Antlitz. Und siehe, der HErr sprach zu ihm: Gehe wiederum deines Weges nach Damaskus, und salbe Hasael zum Könige über Syrien, Und jehu zum Könige über Israel, und Elisa zum Propheten an deiner Statt. Und soll geschehen, daß wer dem Schwert Hasaels entrinnet, den soll Jehu töten, und wer dem Schwert Jehus entrinnet, den soll Elisa töten. Und ich will lassen überbleiben siebentausend in Israel; alle Kniee, die sich nicht gebeugt haben vor Baal, und allen Mund, der ihn nicht geküsset hat. - (1 Kön 19,1-3.8-18) |
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Ein Kommentar von Willy Rordorf | |
Um dieses Bild zu verstehen, muss man seine Vorgeschichte kennen. Elia der Prophet hatte den Wagemut gehabt, den unisraelitischen Baalkult der Königin Isebel öffentlich bloßzustellen und seine Priester zu beseitigen. Daraufhin trachtete ihm die Königin nach dem Leben, und er hatte sich in die Wüste gerettet. Da legte er sich unter einen Ginsterstrauch und hatte nur einen Wunsch: zu sterben. Völlig ermattet schlief er ein.
Nun weckt ihn aber ein Engel, stellt ihn auf die Beine und sagt zu ihm: „Iss und trink! Du hast noch einen weiten Weg vor dir!“. Das ist die Szene, die Ulrich Leive darstellt. Man merkt Elia deutlich an, in welcher Stimmung er sich befindet. Er ist noch ganz schlaftrunken und streckt abwehrend seinen rechten Arm gegen den Engel über seinen Kopf. Der Engel lässt ihm aber keine Ruhe. Er hat ihm schon einen Laib Brot und einen Krug Wasser hingestellt und zeigt in seiner ganzen Bewegung, wie er den Propheten drängt: „So, komm jetzt, mach nicht lange, der Tag wird schon heiss!“. Die Fortsetzung der Geschichte ist bekannt: Nach einem Gewaltmarsch von vierzig Tagen erreicht Elia den Berg Horeb oder Sinai, wo ihm Gott weder im Sturmwind, noch im Erdbeben, noch im Feuer, sondern im Flüstern eines sanften Windhauchs begegnet. Neu gestärkt durch diese Erfahrung, nimmt er wieder seine Mission auf. Diese Geschichte ist auch für mich zu einem Schlüsselerlebnis geworden. Auch ich wurde ganz ähnlich auf den Weg geschickt.
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