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Zur Inneneinrichtung der St.-Johannes-Kirche Deutz

Der Künstler und sein Auftrag
Es gehört zu den interessantesten Aufgaben für den Künstler, einem Kirchenbau ein Kunstwerk einzufügen. Vielerlei trifft bei einem solchen Unternehmen zusammen und bietet Widerstand, woran sich der Geist in guter Leidenschaft zu entzünden vermag.
- Da ist zunächst der Raum mit seinen Maßen und mit seiner Zweckbestimmung, der ihm die Ordnung gab,
- da ist der zu gestaltende Gegenstand selber in seiner technischen Funktion und eventuell auch als liturgisches Element,
- da ist schließlich das gegebene Thema. -
Alle diese Faktoren wollen von der Formvorstellung des Künstlers erfaßt sein.
Diese Anlagen alle zu berücksichtigen, ist nicht nur Sache kluger Erwägungen oder einer elastischen Einfühlungsgabe, sondern einer glückhaften Eingebung. Der Künstler muß sich für die Eingebung wohl bereit halten, aber für deren Großartigkeit oder Gewalt kann er sich kaum etwas zugute rechnen. Er darf nur dem Schöpfer aller Gaben danken. Oft geschieht es, daß ein Künstler, wie unter einem Zwang arbeitend, Formen und Bilder entwirft, über deren tiefere Bedeutung er sich erst in einer späteren Zeit klar wird.
Die eben erwähnten Gedanken haben bei der Gestaltung der neuen Fenster mitgespielt, als mir der Auftrag erteilt wurde, die sieben "ICH BIN"-Worte Jesu Christi nach dem Johannes-Evangelium als Thema der Fenster für die Johannes-Kirche in Köln-Deutz zu nehmen.
Unter Vermeidung aller dekorativen Beigaben habe ich mich bemüht, nur das Wort Bild werden zu lassen. Jedoch ergab sich die Notwendigkeit, nicht nur aus Gründen der Erhellung des biblischen Wortes, Parallelen aus dem Alten und Neuen Testament sowie aus der Johannes-Offenbarung heranzuziehen.
Herbert Schuffenhauer
Möglichkeiten der bildlichen Darstellung der "Ich bin" Worte und Verteilung in den Fenster
1. Fenster "Der Evangelist Johannes, das Evangelium schreibend. Ihm zugeordnet: Der Adler (Symbol des Ev. Johannes).
2. Fenster "Licht im Leuchter" mit Strahlen in Kreuzform. Joh. 8,12 "Erschaffung des Lichts" Mos. 1,3 (Sonne, Mond, Sterne) "Kinder des Lichtes" Joh. 12,36 (ein im Licht stehender) "Heilung des Blindgeborenen" Joh. 9,1-41 Schrift über das ganze Fenster verteilt: ICH BIN DAS LICHT DER WELT.
3. Fenster "Auferstehung Christi""Jona steigt aus dem Fisch"
"Auf erweckung des Lazarus" Joh. 11,43 "Sämling" der aus dem Dunkel der Erde ins Licht wächst. Schrift über das ganze Fenster verteilt: "ICH BIN DIE AUFERSTEHUNG".
4. Fenster "Der Weg" Joh. 14, 6 "Die Wahrheit - Ein Spiegel" "Das Leben - Ein Baum mit Früchten" "Das Auge Gottes" (Niemand kommt zum Vater denn durch mich). Schrift über das ganze Fenster verteilt: ICH BIN DER WEG, DIE WAHRHEIT UND DAS LEBEN.
5. Fenster "Der Weinstock" Joh. 15,5 (mit vieler Frucht). "Kreuzigung" Joh. 15,13 (Niemand hat größere Liebe denn der sein Leben läßt für seine Freunde. Joh. 15,2) "Die Hand Gottes" schneidet unfruchtbare Reben heraus, "Die dürren Reben" werden verbrannt. Joh. 15,6
6. Fenster "Die offene Tür" Joh. 10, 9 (Jesus öffnet die Tür "Vertreibung aus dem Paradies" (Die Sünde des Menschen schloß sie).
"Leben und volle Genüge" Joh. 10,11 (Gras und Blumen) Schrift über das ganze Fenster verteilt: "ICH BIN DIE TÜR"
7. Fenster "Brot vom Himmel" Joh. 6, 35 + 51. Parallele zu "Maria Empfängnis", "Abendmahl" Joh. 6,54 "Mannaregen" Joh. 6,58 "Kelch - Traube, Brot - Ähre" Joh. 6,49 "Dunkle Gestalt, Brot essend, wendet sich ab, vor einer Grube, Schrift über das ganze Fenster verteilt: ICH BIN DAS BROT DES LEBENS.
8. Fenster "Der gute Hirte" Große Gestalt über das ganze Fenster, Joh. 10,11 als Gegenstück zu dem Evangelisten Johannes. "Wolf bricht ein - der Mietling flieht" Joh. 10,12 Schrift über das ganze Fenster: ICH BIN DER GUTE HIRTE.
Aufstellung der "ICH BIN" Worte nach dem Johannes-Evangelium
2. "Ich bin das Licht der Welt; wer mir nachfolgt, der wird nicht wandeln im Finstern, sondern das Licht des Lebens haben." Joh. 8, 12
3. "Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, der wird leben, ob er gleich stürbe. Und wer da lebet und glaubet an mich, der wird nimmermehr sterben." Joh. 11, 25
4. "Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater, denn durch mich." Joh. 14, 6
5. "Ich bin ein rechter Weinstock und mein Vater ein Weingartner. Eine Jegliche Rebe an mir, die nicht Frucht bringt, wird er wegnehmen, und eine jegliche, die da Frucht bringt, wird er reinigen, daß sie mehr Frucht bringe." Joh. 15, 1-2 "Wer nicht in mir bleibt, der wird weggeworfen wie eine Rebe und verdorrt, und man sammelt sie und wirft sie ins Feuer, und muß brennen." Joh. 15,6
6. "Ich bin die Tür zu den Schafen." Joh. 10, 7 "Ich bin die Tür, so Jemand durch mich eingehet, der wird selig werden und wird ein-und ausgehen und Weide finden." Joh. 10, 9
7. "Ich bin das lebendige Brot, vom Himmel gekommen. Wer von diesem Brot essen wird, der wird leben in Ewigkeit. Und das Brot, das ich geben werde, ist mein Fleisch, welches ich geben werde für das Leben der Welt." Joh. 6, 51
8. "Ich bin ein guter Hirte. Ein guter Hirte laßt sein Leben für die Schafe. Ein Mietling aber, der nicht Hirte ist, des die Schafe nicht eigen sind, siehet den Wolf kommen, und verlaßt die Schafe, und fliehet; und der Wolf erhaschet und zerstreuet die Schafe." Joh. 10, 12
Das l. Fenster
Johannes 1,1: "Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott und Gott war das Wort."
Ais Johannes dieses Wort seinem Evangelium voranstellte, aus dem auch die sieben Worte als Leitsätze für die übrigen sieben Fenster entnommen sind, muß der Heilige Geist über ihm gestanden haben. Seine Worte erscheinen uns mit Kraft, die nur aus der Höhe kommen kann, gefüllt. Ein Tag wie Pfingsten muß es gewesen sein, als ein Brausen in der Luft war. Ein Engel mag auf ihn herniedergestoßen sein, um ihm den Befehl Gottes zu überbringen: "Schreibe". Und so hebt Johannes die Hand, um die geräuschvolle Eitelkeit der Welt abzuschirmen, vor dem leisen Geräusch seiner Feder auf dem Pergament. Sein Blick ist wie nach Innen gerichtet, als suche er die Bilder, die der Engel in seinem Innern aufbaut. Zu seinen Füßen sitzt ein Adler als das Attribut des Evangelisten Johannes, wie es eine Vision des Propheten Hesekiel schildert.
Das 2. Fenster
Johannes Q,1Z:"Ich bin das Licht der Welt; wer mir nachfolgt, der wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern wird das Licht des Lebens haben."
Gott sprach in den Schöpfungstagen: "Es werde Licht". Jesus Christus sprach als der Sohn Gottes: "Ich bin das Licht der Welt".- So wie die Sonne der Schöpfung am Tage und der Mond und die Sterne zur Nacht leuchten, so strahlt die Liebesmacht Jesu in die Welt unserer Herzen und Sinne als die Wurzel seines Opfers und all seiner Gnade.
So erscheint es auch in unserem Fenster. Der Hand des Schöpfers entrollen Mond und Sonne. Ein Stern steht stellvertretend für die unzähligen Brüder. Er steht wie der Stern von Bethlehem über dem Licht Jesus Christus. Das Licht der Welt aber sendet seine Strahlen in der Form eines Kreuzes. Das Opfer ist in der Liebe beschlossen. Von seinem Licht getroffen steht zu seiner Seite eine Frauengestalt. Ihre altertümliche Kleidung bringt das überzeitliche des Anrufes unseres Herrn zum Ausdruck: "Glaubet an das Licht, dieweil Ihr es habt, auf daß Ihr des Lichtes Kinder seid." Joh. 12, 36.
Jesus sprach:"Ich bin das Licht der Welt", und gab dem Blindgeborenen das Licht der Augen, ds er nie zuvor besessen hatte. Das bedeutet eine Hoffnung für uns, daß auch unserer geistigen Blindheit das Licht geschenkt werden kann, daß der Geist der Finsternis aus uns herausfahren möge in das Schattenreich unter dem Leuchter.
Das 3. Fenster
Johannes 6,25 "Ich bin die Auferstehung. Wer an mich glaubt, der
wird leben, ob er gleich stürbe; und wer da lebt und glaubt an mich, der wird nimmermehr sterben."
Göttliches Licht strömt aus der Hohe herab und überstrahlt die Gestalt des Auferstandenen in der ihn umgebenden Mandorla. Er hebt segnend die Hände über uns, die wir an dem Geheimnis ewigen Lebens teilhaben .
Als ein im Alten Testament vorgegebenes Bild der Auferstehung Jesu aus der finsteren Gruft des Todes, steigt der Prophet Jona nach drei Tagen aus dem dunklen Leib des Walfisches wieder ins Licht unserer Welt.
Darunter sehen wir die Darstellung der Auferweckung des Lazarus aus dem Tod. Es ist ein Ereignis aus dem Neuen Testament, welches die Macht Jesu über die Gewalt des Todes überzeugend deutlich macht.
Der Auferweckungsruf, mit dem unser Herr seinen Freund Lazarus aus dem Reich der Verwesung ins Leben zurückrief, wird auch uns aus dem Tod herausrufen in ein ewiges Leben.
Am unteren Rand des Fensters zeigt sich uns ein offenes, lichtloses Grab, aus dem ein seraphisches Wesen emporsteigt. Es ist sicherlich eine unvollkommene Vorstellung von der Herrlichkeit, mit der wir zum ewigen Leben in einem "Leib der Klarheit" auferstehen werden.
Das 4. Fenster
Johannes 14,6 "Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich."
In großen Kurven lauft ein Weg von unten nach oben durch dieses Fenster. Es beginnt bei den beiden steinernen Gesetzestafeln und endet oben vor dem "Auge Gottes". Es steht in einem gleichseitigen Dreieck, dem Gleichnis der Trinität. Als Hinweis auf die absolute Vollkommenheit Gottes wird es von einem Kreis umschlossen.
Jesus Christus als der Weg der Gnade führt uns aus der Gesetzlichkeit hin zum Vater im Licht. Licht geht darum auch von ihm aus über das ganze Bild. Mitten in diesem Fenster steht eine Schwurhand als Zeichen der Wahrheit seiner Worte und ein großer Baum als Sinnbild des Lebens. Seine Wurzeln reichen hinab zum "lebendigen Wasser", aus dem er seine Kraft schöpft. Johannes schreibt uns in seiner Offenbarung 22, 1+2 von dem immer fruchtbaren Baum am Wasser des Lebens. Ein ermutigendes, trostvolles Bild und eine Einladung, diesen Weg zu beschreiten.
Das 5. Fenster
Johannes 15, 1-7 "Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer an mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht; denn ohne mich könnt ihr nichts tun."
Hoch aufgerichtet steht in diesem Fenster "Christus der Weinstock". Als deutlichen Hinweis, daß er gemeint ist, zeigt der Weinstock an seiner Spitze ihn als den Gekreuzigten. An ihn sind wir, seine Reben, festgebunden. Sonst fielen wir zu Boden und wurden verkommen, ohne Frucht zu bringen.
Gott ist der Winzer. Wir sehen seine Hand gleich oben im Fenster. Mit scharfem Messer schneidet er alle Reben vom Weinstock, die nicht Frucht tragen wollen. Aber er "reinigt" uns auch, das heißt, er beschneidet unsere Triebe, damit wir mehr Frucht bringen.
So sehen wir auch fünf große Trauben am Weinstock hangen. Die Zahl 5 bedeutete in der alten Symbolsprache: eine Handvoll, also unser Handeln, Fruchtbringen. Hierher paßt auch das Gleichnis von den fünf klugen Jungfrauen.
Wer nicht als Rebe Frucht bringt, der wird von Jesus, dem Weinstock, abgeschnitten, verdorrt und wird ins Feuer geworfen und verbrannt. Wir sehen das Feuer am unteren Rand des Fensters als Gleichnis des Ewigen Feuers lodern.
Das 6. Fenster
Johannes 10, 7-10 "Ich bin die Tür zu den Schafen. Alle, die vor mir gekommen sind, sind Diebe und Räuber; aber die Schafe haben ihnen nicht gehorcht. Ich bin die Tür; wenn jemand durch mich eingeht, der wird gerettet werden und wird ein- und ausgehen und Weide finden. Ein Dieb kommt nur, daß er stehle, würge und umbringe. Ich bin gekommen, daß sie das Leben und volle Genüge haben sollen."
Von oben fällt gebündeltes Licht über das ganze Glasbild. Es kommt aus einer weißen Mandoria, dem Sinnbild des sündlosen Wesens Jesu. Unter ihr erscheint eine offene Tür, durch die wir die Bläue des Himmels sehen können. Auf ihre besondere Bedeutung weist der ausgestreckte Finger einer ins Fenster ragenden Hand. Durch den Sündenfall des Ungehorsams gegen Gott war sie verschlossen. Christus hat sie wieder für uns geöffnet , damit wir wieder Zugang zum Vater im Himmel haben,
Unter dem drohenden Schwert des Cherubims erkennen wir die Szene der Vertreibung aus dem Paradies nach dem Sündenfall.
Groß und beherrschend aber steht mitten im Fenster ein beglückendes Bild aus fruchttragenden Bäumen, saftiger Weide für die Schafe seiner Herde und frisches Wasser, den Durst nach göttlicher Klarheit zu löschen. Es ist die Zusage Jesu, daß er uns ein "Leben in Fülle" geben will.
Im unteren Drittel des Fensters aber steht die Warnung vor denen, die nicht durch diese Tür Jesu gehen, sondern mit anderer Lehre in seine Gemeinde einbrechen. Die Schrift sagt von ihnen: Es sind Diebe und Mörder !
Das 7. Fenster
Johannes 6, 35 "Ich bin das Brot des Lebens".
Jesus sprach: "Ich bin das lebendige Brot, vom Himmel gekommen. Wer von diesem Brot essen wird, der wird leben in Ewigkeit."
Göttliches Licht bricht durch die grauen Wolken. Es teilt sich in zwei Strahlenbündel. Das eine fällt auf Maria, die Magd Gottes, die Empfängerin des himmlischen Brotes. Sie hebt in Demut ihre Hände und spricht: "Mir geschehe, wie du gesagt hast,"
Zu ihren Füßen ist ein Bild aus dem Alten Testament: Israel, das auserwählte Volk Gottes, sammelt bei seinem Zug durch die Wüste Manna, das Brot des Himmels. Uns dient es zum Zeichen, daß auch wir das Brot, nämlich Jesus Christus, finden werden in der Wüste dieser Welt.
Jesus sprach: "Ich bin das Brot" und er gibt sich uns auch heute noch im heiligen Abendmahl als Brot und Wein, als eine Speise, die immer währt, ja einer Speise, die durch Teilung zunimmt. Davon kündigt auch der Korb mit seinen 5 Broten, als dem Wunder von der Speisung der Fünftausend. Unter diesem Heilszeichen steht ein Mensch. Aber er wendet sich ab. Die Grube ist schon neben ihm ausgehoben. Gehört er zu denen, die das Brot nehmen und unwürdig essen ? Gehört er zu den Menschen, von denen Christus sagte, daß sie das Brot aßen und dennoch starben? Uns aber ist verheißen: "Wer dies Brot isset, der wird leben in Ewigkeit."
Das 8. Fenster
Johannes 10,12 "Ich bin der gute Hirte.'
Ich bin der gute Hirte. Der gute Hirte laßt sein Leben für die Schafe. Der Mietling aber, der nicht Hirte ist, des die Schafe nicht eigen sind, sieht den Wolf kommen und verläßt die Schafe und flieht und der Wolf erhascht und zerstreut die Schafe.
Groß und beherrschend steht der gute Hirte im Raum dieses Fensters, das die Welt bedeutet, angetan mit der grünen Farbe des Lebens und der violetten Farbe, der Farbe der Vollendung. Er steht über dem Geschehen der Welt. Der Wolf, dessen Kopf aus den Tiefen der Erde aufzutauchen scheint, kann nur die Knechte, die Mietlinge, bedrohen und zur Flucht zwingen. Er, der Herr aber, der gute Hirte, bleibt unberührt.
Welch wundersame Sprache der Bilder: Der gute Hirte seiner Lämmer, der uns auf seinen Schultern aus der Verirrung trägt, wird selbst zum Lamm. Er nimmt durch seinen Opfertod im unergründlichen Meer seiner Liebe all unsre Sünden auf sich. Nun steht das Lamm über der Zeit in der zukünftigen Stadt Gottes und verströmt seine Gnade auf uns. Selbst der untreue Mietling, als ob es ihn noch zurückziehen konnte von dem Irrweg der Sünde, wird noch getroffen von einem Strahl seiner Liebe.
Der Taufstein
Auf dem aus Messingplatten geschmiedeten Taufsteinfuß ruht ein achteckiger Korpus mit Tauf schale. Achteckig waren auch die ersten Taufkapellen und Taufbecken; denn die Taufe galt den frühen Christen als der achte Schöpfungstag Gottes. Den graugrünen Lavastein ließ ich mir dazu aus Italien kommen.
Der abschließende Taufsteindeckel wird von dem Kreuz auf der Weltkugel bekrönt. Es ist das verheißungsvolle Siegeszeichen der Weltherrschaft Christi.
Der Schalldeckel über der Kanzel
Um die sehr schlechte Akustik in der Kirche besonders von der Kanzel zu verbessern, entwarf ich mit den Ratschlägen von Herrn Dr. Danilenkow versehen, den Schalldeckel über der Kanzel.
Die Sakristeitüre
Auf den Befehl Gottes: "Predige!" antwortete Jesaja: "Herr ich bin unreiner Lippen". Darauf kam ein Engel mit einer glühenden Kohle vom Altar Gottes herab und reinigte seine Lippen. Dies Ereignis schildert das Kupferbild. Jesaja war danach befähigt, mit anderen Menschen von und über Gott zu sprechen. Im kleineren beigefügten Kupferbild ist die Darstellung eines sechsflügeligen Seraphims zu erkennen.
Auch in der Sakristei befinden sich zwei Fenster, die von Berufungen Gottes künden: der Auftrag Gottes im brennenden Dornbusch an Mose und der Kampf Jakobs mit dem Engel.
Die Türe zur Empore
David spielt vor Saul auf der Harfe. Sein Spiel soll den bösen Geist, der Saul befallen will, vertreiben. Saul hat einen Spieß in der Hand und will David töten. Doch er konnte sich retten. Das zweite Bild zeigt den "Stamm Jesse", den Stamm des Hauses Davids, und einen Zweig aus seiner Wurzel aufsteigen. Er wird von einem Kelch umschlossen und weist damit auf Christus hin.
Der harfenspielende David findet in den beiden Fenstern im Treppenhaus zur Empore eine Fortsetzung mit der Darstellung singender Menschen. Selbst das Treppengeländer nimmt das Thema auf. Der erste Pfostenjist als Orgelpfeife gestaltet und auch ein Kupferschild im oberen Teil des Geländers macht das mit seinem Text deutlich: "Alles was Ddem hat lobe den Herrn."
Die Fenster in den drei Türen in der Eingangshalle
Die mittlere Doppelflügeltüre
In der alten Kirche wurde gern der Sündenfall des ersten Menschenpaares dargestellt. So erscheint auch hier Adam und Eva unter dem Baum der Erkenntnis mit der verführenden Schlange als Durchbrucharbeit aus Kupferblech in das Antikglasfenster der Türe eingearbeitet.
Daneben aber steht das Bild mit dem Fuß Christi, wie er der Schlange, dem Sinnbild des Bösen, den Kopf zertritt. "Sie aber wird ihn in die Ferse stechen", heißt es in der Schrift. Im Kreuzestod Jesu erfüllt sich dieses Wort.
Auf dem anderen Türflügel sind die Opferfeuer von Kain und Abel dargestellt. Kain hat schon eine Keule in der Hand, mit der er den Brudermord ausführen wird. Als Gegensatz zu dieser Szene steht ein kleineres Bild etwas höher angeordnet im Fenster. Es zeigt das Opfer Jesu, das in Wein und Brot in unserer Abendmahlsfeier allgegenwärtig ist.
Im Rundbogenfenster über den beiden Türflügeln wölbt sich der "Bogen", das Friedenszeichen Gottes mit der das Ölblatt tragenden Taube. Strahlen aus der Glorie des Himmels fallen hernieder und füllen die untere Hälfte des Glasbildes. Darüber in dem himmlischen Rund halten zwei Hände das Kreuz. Es ist das Zeichen des Opfers Jesu, mit dem er Frieden zwischen uns und Gott machte.
Die bronzenen Türknäufe an den Türflügeln zeigen auf einem Schild die "Lutherrose".
Die fünf Fenster in Altarraum
Offenbarung d. Johannes 20 - 22
Im mittleren Fenster leuchet hell ein Quadrat als Symbol für die uns verheißene "Stadt Gottes", das "Neue Jerusalem". Sie ist die Erfüllung unserer Bitte im Gebet des Herrn: "Dein Reich komme!" Denn nicht wir werden sie bauen, sondern die Schrift sagt, daß sie von Gott zu uns kommen wird. In ihrer Mitte steht das Lamm, das unsere Sünden im Opfertod auf sich genommen hat und nun das Licht dieser Stadt ist.
Unter dieser zukünftigen Stadt liegen die Städte dieser Welt, von Dunkelheit umschlossen. Nur drei hell erleuchtete Tore stehen vor dem dunklen Häusermeer. Es sollen die Worte der Heiligen Schrift sein, die wie strahlende Tore in unserem Leben sind und durch die wir schon jetzt in den Frieden Gottes eingehen können.
Die beiden äußeren Fenster flankieren die drei mittleren Fenster der verheißenen Stadt mit dem Gedanken des Weltgerichts. "Es werden Bücher aufgetan" heißt es in der Offenbarung. So sehen wir auf der einen Seite das Buch mit den Namen derer "die verworfen werden". Das beigefügte Richtschwert weist darauf hin. Die andere Seite zeigt das Buch des Lebens mit dem Blattkreuz in der grünen Farbe des Lebens. In ihm sind die Namen derer geschrieben, die Glauben gehalten und gelebt haben. Sie werden aus dem Tod zum Ewigen Leben errettet.