Hanf,
lateinisch Cannabis, ist eine der ältesten Nutzpflanzen der Welt, sie
gehört zur Familie der Maulbeerbaumgewächse, war ursprünglich im
Himalaja-Gebiet beheimatet und verbreitete sich von dort aus über die ganze
Erde. Die Heilwirkung wird schon früh in der ayurvedischen und arabischen
Medizin beschrieben. Die Tibeter, die Ägypter zur Zeit der Pharaonen,
die Assyrer, Skythen, Thraker und alten Griechen nutzten die Pflanze. Bekannt
sind die Verwendung zur Faser- und Ölgewinnung, zur Rauscherzeugung, als
Aphrodisiakum, zu kultischen Zwecken und als Heilmittel. Hanf wird sowohl
vom griechischen Geschichtsschreiber Herodot als auch der Nonne und Seherin Hildegard
von Bingen lobend erwähnt. Die Ärztin schreibt:
"Der Hanf ist warm, und wenn die Luft weder sehr warm noch sehr kalt ist,
wächst er, und so ist auch seine Natur. Der Same enthält Heilkraft,
und er ist für gesunde Menschen heilsam zu essen, und in ihrem Magen ist
er leicht und nützlich, so dass er den Schleim einigermaßen aus dem
Magen wegschafft. Er kann leicht verdaut werden, vermindert die üblen Säfte
und macht die guten Säfte stark. Aber wer im Kopf krank ist, ein leeres
Gehirn hat und Hanf ißt, dem bereitet dies leicht etwas Schmerz. Jenem aber,
der einen gesunden Kopf hat und ein volles Gehirn, dem schadet er nicht."
(Kapitel 1-11 der "Physika") Grundsatzurteil
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