Mein kleines Kind

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Noch als ich dem Facharzt gegenüber sitze, taucht reflexartig die Idee zu diesem Film auf. Das, was jetzt passieren wird, ist in jedem Fall zu groß für mich. Dokumentation als ein Zeugnis, wo ich fürchte, die Orientierung im inneren Chaos zu verlieren. Ich will die Not dieser Entscheidung nicht für mich behalten, sondern irgendwann in die Öffentlichkeit zurückzugeben, was gewöhnlich verschwiegen im Privaten vollzogen wird.

Als Hebamme weiß ich, dass die Entscheidung gegen das eigene Kind, eine Mutter ihr Leben lang als Schatten begleiten kann. Zum Schutz ihrer Gesundheit gesetzlich möglich, scheint oft auch die unausgesprochene Botschaft bei dieser „Wahlmöglichkeit“ zwischen Leben und Tod hindurch: „Wenn Du an den unberechenbaren Aufgaben zerbrechen wirst, die Dein ungeborenes krankes Kind Dir stellen könnte - hast Du selbst Schuld".

Gisela Tuchtenhagen reagiert sofort auf meine Bitte, zu kommen: vier Tage später die ersten Dreharbeiten. Ich erzähle meiner Freundin, was mich bewegt - so wie ich es ihr auch ohne Kamera erzählt hätte. Giselas Blick durch die Kamera lässt für mich niemals Schutzlosigkeit und Preisgabe aufkommen. Gleichzeitig entstehen eigene Videoaufnahmen, Bilder die ich während dieser Lebenskrise und nach der Zeit mit Martin in meinem Alltag finde - die ersten am Tag der Diagnose.

Ob ich das persönliche Videomaterial im Film verwenden würde, wußte ich damals noch nicht. Vielleicht würde es mich einmal inspirieren, bei einer eher assoziativen Annährerung in der Filmerzählung.
Erst ein Jahr später betrachte ich alle Videobänder. Eine Herausforderung, die angemessene Form für dieses Tabuthema zu finden - die Arbeit am Film hat mich vier Jahre begleitet.