Theater Spielplatz

Zurück zum Rückblick



   

Pressebericht

stadtmagazin Mönchengladbach
Ausgabe Februar 2002 (Seite 7)

Teuflisch gut

Bereits auf dem Flur wurden die Zuschauer von den ersten teuflischen Wesen empfangen, dann taucht auch seine Teuflischkeit selbst, Luzifer, auf - in Frauengestalt, was niemand verwundern sollte, aber mit Schwanz, den er zärtlich daran zupfend mit sich herumträgt. Auf der Bühne angekommen pflegelt er sich in seinen Thron und verbreitet seine teuflischen Ansichten, erzählt über Laster, Lust und Sex, berichtet über sein Verhältnis zu Gott, über sein Spielchen, das er mit ihm austrug. Seine drei schwarz gewandeten Gesellen sind ihm hörig, zehren von ihm und seinem teuflischen Gedankengut.

Teuflisch gut und teuflisch kurzweilig gestaltete sich der Abend im Theater Spielplatz (Aula der Grundschule Waisenhausstraße), der kleinsten Bühne dieser Stadt, als das "Theater ohne Namen" das Stück "Zum Teufel" präsentierte. Das Ensemble bot eine prächtige Leistung und lag mit seiner Textauswahl, die von Dario Fo und den Rolling Stones über den zu dem Thema obligatorischen Goethe bis hin zu Joachim Ringelnatz und Charles Baudelaire reichte, goldrichtig. Besondere Erwähnung muss allerdings noch die riesige vor Präsenz und Sinnlichkeit strotzende Darbietung von Betti Ixkes finden, die den Luzifer gab. Nur schade, dass nur eine Handvoll Zuschauer den Weg fanden. Dennoch zollten sie verdientermaßen lang anhaltenden Applaus.

- pw -

Nach oben

 

© 2001-2002 by Konterbande • Web-Gestaltung: Walter Jost • Impressum