Edith Stein     
   



Edith Stein lebte eine entscheidende Zeit in Göttingen.  
Gedenktafel:  Lange-Geismar-Str. 2

 

Der Göttinger Edith-Stein-Preis   ".....würdigt über nationale, konfessionelle und religiöse Grenzen hinweg Persönlichkeiten, Gruppierungen und Institutionen, die sich durch ‚Grenzüberschreitungen´ in ihrem sozialen, politischen und gesellschaftlichen Engagement in hervorragender Weise ausgezeichnet und bewährt haben."

    
 

DER DECHANT DES DEKANATES GÖTTINGEN

Für das Kuratorium zur Verleihung des Edith-Stein-Preises
Pfarrer Norbert Hübner  
Bühlstr. 40 
37073 Göttingen
Tel.: 0551/58879 * Fax: 0551/486286                                    Göttingen, 30.5.2005

Göttinger Edith-Stein-Preisträger 2005: 
Bischof em. Dr. Homeyer
Ein Brückenbauer nach Osteuropa

Der Fall der Mauer und des Kommunismus hat im gesellschaftlichen und so auch religiösen Bereich neue Zugänge nach Osteuropa eröffnet. Diese bedeutsame Entwicklung hat ihren vorläufigen Höhepunkt in der Osterweiterung der Europäischen Union auf 25 Mitgliedsstaaten gefunden. Zwar ist Europa ein Kontinent der Vielfalt mit vielen unterschiedlichen Traditionen und Sprachen, aber auch mit gemeinsamen Werten, die im jüdisch-christlichen Erbe wurzeln.
In diesem weltpolitischen Zusammenhang ehrt der Göttinger Edith-Stein-Kreis Dr. Josef Homeyer, den emeritierten Bischof der Diözese Hildesheim, für seine "Schau in den Osten": seine Bemühungen um Aussöhnung mit Polen, für ein erweitertes Europa und für die Förderung der Beziehungen zwischen den Christen im Westen und den Kirchen der Orthodoxie.

Als Sekretär der Deutschen Bischofskonferenz 1972 hatte Prälat Dr. Homeyer die Aufgabe, den Kontakt zur katholischen Kirche Polens zu suchen, um den Weg für eine weitere Annäherung der Deutschen und Polnischen Bischofskonferenz zu ebnen. Ebenfalls befürwortete er sehr früh Kontakte zum Moskauer Patriarchat. Als Bischof von Hildesheim (1983-2004) und Präsident der Kommission der Bischofskonferenzen der Europäischen Union (seit 1993) weitete er seine Tätigkeiten auf andere Länder in Mittel-, Ost- und Südosteuropa aus. Für diese Aufgaben war und ist er unermüdlich unterwegs.

Seit Jahren verbringt Bischof Dr. Homeyer einen Teil seiner Ferien im Jugendprojekt "Friedensgrund" in Ländern Ost- und Mitteleuropas, die unter der nationalsozialistischen Besatzung gelitten haben. Dabei bitten Jugendliche des Bistums Hildesheim zusammen mit ihrem Bischof um Verzeihung für die Untaten von Deutschen im 2. Weltkrieg und nutzen gleichzeitig die neu gewonnenen politischen Möglichkeiten, um aktiv am Aufbau des neuen Europa mitzuwirken. Besonders seit 1995 hat der Friedensgrund ein sehr ökumenisch ausgerichtetes Profil erhalten: zunächst in Gemeinschaft mit der griechisch-katholischen Kirche, dann mit der ukrainisch-orthodoxen, der rumänisch-orthodoxen und der serbisch-orthodoxen Kirche.

Bischof em. Dr. Homeyer ist im Sinne grenzüberschreitenden Denkens und Handelns auf den Spuren Edith Steins tätig. Er hat als Brückenbauer Bausteine der Annäherung gesetzt: zwischen Ost und West, Staaten und Konfessionen, so dass Versöhnung wachsen kann.
Dafür würdigt ihn der Göttinger Edith-Stein-Kreis e.V. mit der Preisverleihung am 6. November 2005 um 18.30 Uhr im Saal des Alten Rathauses, Göttingen. Die Laudatio hält Metropolit Dr. Serafim Romuln Joantá, Rumänisch Orthodoxe Metropolie für Deutschland und Zentraleuropa in Nürnberg.
Mit dieser sechsten Verleihung besteht der Göttinger Edith-Stein-Preis seit zehn Jahren.

Norbert Hübner
(Dechant)

siehe auch unter Pressestelle des Bistums Hildesheim: 

http://www.bistum-hildesheim.de/nachrichtenarchiv/2005-06-04.html 


 

Bisherige Preisträger

  1995- Prof. Dr. Eduard Lohse / Göttingen

Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Hannovers (1971-1988),
Abt von Kloster Loccum (1977-2000),
Vorsitzender des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (1979-1985),
Auszeichnung für seine Bemühungen in der Ökumene. line-break">  

1997- Prof Dr. Joop Bergsma / Hildesheim

Dechant des Dekanates Göttingen (1976-1986),
Propst und Regionaldechant von Hannover (1986-1996),
Vorsitzender der Diözesankommission zur Förderung der Ökumenischen Arbeit (1986-1997)
Auszeichnung für seinen Einsatz in der Ökumene. line-break">  

1999- Prof Dr. Leonore Siegele-Wenschkewitz /Arnoldshain

Direktorin der Ev. Akademie Arnoldshain (1996-1999),
außerplanmäßige Professorin der J. W. Goethe-Universität Frankfurt a.M. / Fachbereich Evangelische Theologie (1997-1999),
verstorben 1999,
Auszeichnung für ihre Bemühungen um die christlich-jüdische Verständigung.

2001- Maximilian-Kolbe-Werk e. V. / Freiburg i. Brg. 

Hilfswerk für ehemalige KZ-Häftlinge und Ghetto-Überlebende,
Versöhnungsarbeit seit 1964/1973 im Verhältnis zum polnischen Volk,
inzwischen mit Ausdehnung auf weitere Länder Osteuropas,
Auszeichnung für diese Arbeit.

2003- Bruno-Hussar-Stiftung, / Sankt Augustin

Sie fördert das Lernen des friedlichen Zusammenlebens von Juden, Christen und Muslimen in dem Land, das von allen drei Religionen als „heilig“ bezeichnet wird.
Würdigung der Versöhnungsarbeit des Dominikaterpaters Bruno Hussar (1911-1996), Gründer des Friedensdorfes „Neve Shalom / Wahat al Shalom“ (Oase des Friedens).
Auszeichnung für Bemühungen um Frieden im Heiligen Land.

 

zu Texten früherer Edith-Stein-Preisverleihungen 

 

  weitere Webseiten:

Edith Stein

Karmel, Österreich  

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  06/2005
  K. Wehr