
Das Putzfrauen-Kabarett
während einer außergewöhnlichen Therapiesitzung
Foto: Jürgen Wippich |
Eine Welt voller kurioser Neurosen
"Eurotika" im Arkadas Theater
Nach der erfolgreichen
Produktion "Scharfe Rosinen" hat der Kabarettist Rainer Hannemann
ein neues Programm erst zu Papier und dann auf die Arkadas-Bühne
gebracht. Woraus für das Publikum schließlich ein unterhaltsamer
und vielseitiger Abend entstanden ist, der nicht zuletzt dem lebendig-quirligen
Spiel der vier Putzfrauen-Kabarettistinnen zu verdanken ist. Gekonnt erzählen
die vier Damen auf einer spartanisch eingerichteten Bühne skurril-komische
Geschichten, die an so manche absonderliche Alltagssituation erinnern.
Im Mittelpunkt
ihres nunmehr fünften Programms "Eurotika" stehen die speziellen
Befindlichkeiten sowie das Seelenleben von Migrantinnen, die sich sowohl
im amtsdeutschen Vorschriften-Dschungel als auch im fremdmännischen
Gehabe heillos verirren. Da sich die Kabarettistinnen (Figen Canatalay,
Sati Arslan, Afagh Esmailzadeh, Asin Esmailzadeh) jedoch nicht verirren,
geschweige denn in den gesellschaftlichen Irrsinn treiben lassen möchten,
entschließen sie sich vorsorglich für eine Therapie. Ihr Therapieansatz
lautet: "Lachen macht gesund". Sie verordnen sich und dem Publikum
Sitzungen, in denen die kuriosesten Formen von Selbstfindungstherapien,
Familientherapien und Schreitherapien erprobt werden. Und so erblühen
Neurosen, von denen so manche bis heute unbekannt war.
Das lebendige
und erfrischend motivierte Putzfrauen-Team gibt alles, damit sich die
"gesunden Zuschauer krank lachen können". Das gelingt nicht
immer, da gelegentlich der Wortwitz zu platt und das Spiel etwas aufgesetzt
erscheint. Doch diese Momente sind schnell vergessen, wenn sich das Quartett
mit spitzen Zungen über Gesundheitspolitik und Krankenkassen auslassen,
zum Doktorshopping gehen, dem Publikum zum Thema "Weicheier"
das Softball ABC beibringen oder ihre Männer den Müttern zurückschenken.
Durch Wortwitz,
Spieleifer, Gesangseinlagen und Tanzchoreografien hat das "Putzfrauen-Kabarett"
seinem Publikum einen abwechslungsreichen Abend beschert, bei dem der
Gesellschaft auf subtile Art ein satirischer Spiegel vorgehalten wird.
Beendet wurde das Kabarett-Programm mit einer kleinen "Eurotika"-Tanzshow-Einlage
der vier Akteurinnen, bei der es sich die Zuschauer nicht nehmen ließen,
zum Rhythmus der Musik auf ihren Stühlen schwungvoll mitzuwippen.
Termine: 18.,
19. Sepember.
Weitere Infos unter: www.arkadastheater.de
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