Das Deutsche Drahtmuseum ist Ankerpunkt auf der Tälerroute der Europäischen Route der Industriekultur und Highlight von WasserEisenLand
Kein Fortschritt ohne Draht
Zivilisation ohne Draht? Undenkbar: Vom Drahtseil einer modernen Hängebrücke über die Kugel im Radlager, das Heizelement im elektrischen Bügeleisen, das kilometerlange Überseekabel bis hin zur Klammer am Teebeutel - Draht, wohin man schaut. Auch dort, wo man ihn nicht mehr sehen kann: Hauchdünne Drähte, eingesetzt in der Elektronik, Medizin-, Filter- und Drucktechnik, sind für das bloße Auge unsichtbar. Der so unscheinbar wirkende Werkstoff hatte immer eine Schlüsselfunktion für den technischen Fortschritt. Nach vorsichtigen Schätzungen gab es 1990 rund 16 000 grundsätzlich verschiedene Drahtprodukte auf dem Weltmarkt.
►Das Deutsche Drahtmuseum: Vom Kettenhemd zum Supraleiter
►Das Erlebnismuseum
►Museumspädagogische Programme + Führungen
►Kontakt+Öffnungszeiten
►Gastronomie+Jugendherberge
►Verkehrsanbindung
►Veranstaltungen, Wander- + Radwege, Tourismus
Das Deutsche Drahtmuseum: Vom Kettenhemd zum Supraleiter
Kein Fortschritt ohne Draht
Zivilisation ohne Draht? Undenkbar: Vom Drahtseil einer modernen Hängebrücke über die Kugel im Radlager, das Heizelement im elektrischen Bügeleisen, das kilometerlange Überseekabel bis hin zur Klammer am Teebeutel - Draht, wohin man schaut. Auch dort, wo man ihn nicht mehr sehen kann: Hauchdünne Drähte, eingesetzt in der Elektronik, Medizin-, Filter- und Drucktechnik, sind für das bloße Auge unsichtbar. Der so unscheinbar wirkende Werkstoff hatte immer eine Schlüsselfunktion für den technischen Fortschritt. Nach vorsichtigen Schätzungen gab es 1990 rund 16 000 grundsätzlich verschiedene Drahtprodukte auf dem Weltmarkt.
Was ist Draht?
Als Draht gelten längenbetonte, bis zu 50 mm starke Metallerzeugnisse mit zumeist run-dem Querschnitt. Aber auch halbrunde, rechteckige und andere Profile sind möglich. Der Durchmesser der zur Zeit dünnsten Drähte liegt bei unter 0,001 mm. Schon vor über 5000 Jahren fertigten die Ägypter Golddrähte durch das Verdrillen von Streifen, die sie aus dünnen Blechen geschnitten hatten. Die heute immer noch grundlegende Technik des Drahtziehens wurde wahrscheinlich um 500 v. Chr. erfunden. Bei diesem Vorgang wird der Draht kalt und mit Kraftaufwand durch Ziehwerkzeuge mit konischen Löchern gezogen und spanlos verjüngt, also in die Länge gestreckt. Als die Drahtzieher diese mühevolle Arbeit noch von Hand erledigten, war Draht selten und teuer. Erst mit dem Einsatz der Wasserkraft für das Drahtziehen um 1400 nahm die produzierte Menge Draht langsam Dimensionen an, die seine heute alles beherrschende Stellung in unserer Welt der Technik erklären.
In Sichtweite der Burg Altena
Es ist also nicht verwunderlich, dass dem so unscheinbar wirkenden, aber allgegenwärtigen Werkstoff Draht eine eigene, ständige Ausstellung gewidmet ist. Altena, seit dem Mittelalter Zentrum des deutschen Drahtgewerbes, ist auch Sitz des Deutschen Drahtmuseums. 1965 wurde es als eines der Museen auf der Burg Altena gegründet. Schon bald zeigte sich aber, dass der Platz auf der Burg nicht ausreichte, dieses das märkische Sauerland seit dem Mittelalter so prägende Gewerbe in angemessener Form auszustellen. 1994 gelang es, das Deutsche Drahtmuseum in einem eigenen Gebäude 300 m unterhalb der Burg Altena unterzubringen. 1999 wurde es dort mit einer modernen, besucherorientierten Erlebnisausstellung neu eröffnet. Seitdem hat es sich unter den Museen in Altena zum Publikumsliebling entwickelt.
Alles rund um den Draht
Unter dem Motto „Vom Kettenhemd zum Supraleiter“ werden auf rund 750 qm Ausstellungsfläche vielfältige Aspekte des Themas Draht gezeigt. Die Technikgeschichte des Drahtes wird dort ebenso thematisiert wie seine Sozial-, Wirtschafts- und Kulturgeschichte. Wie wird Draht hergestellt, unter welchen Bedingungen arbeiteten die Drahtzieher, was kann Draht, zu welchen Produkten wird er weiterverarbeitet, wie sehen zukünftige Einsatzgebiete von Draht aus, wie gehen wir in der Sprache mit Draht um, was machen Künstler mit Draht? Diese und viele andere Fragen werden mit Hilfe einer zeitgemäßen, abwechslungsreichen Präsentation und spannenden, oft überraschenden Objekten beantwortet.
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Das Erlebnismuseum: Draht erleben + Experimentieren mit Draht
Draht erleben
Das Deutsche Drahtmuseum ist ein modernes Erlebnismuseum. Bereits auf dem Vorhof ist eine alte, aber voll funktionsfähige motorbetriebene Draht-Schnellwäsche aufgebaut, auf der der Draht vor dem Ziehen laut polternd von seiner Zunder genannten Oxidationsschicht befreit wurde. Bei Führungen wird sie ebenso in Betrieb genommen wie die historischen Drahtziehmaschinen aus den Jahren 1920 bis 1943. Auf ihnen kann Draht in der Ausstellung gezogen und gewalzt werden. Auch Medien kommen zum Einsatz. Aktuelle Sachfilme, historische Filmaufnahmen und Fotografien veranschaulichen die Drahtherstellung früher und heute.
Experimentieren mit Draht
Wichtig ist aber auch, dass vieles ausprobiert werden kann. Eine Reihe von Experimen-tierstationen animieren die Besucher zum Mitmachen. Sie können testen, ob ihre Muskelkraft im Mittelalter für das Drahtziehen ausgereicht hätte, sie können ein Flugzeug steuern, Klavier und Harfe spielen, das innere Gefüge des Drahtes durchs Mikroskop anschauen oder das SOS morsen. Bei verschiedenen High-Tech-Versuchen erleben die Besucher auch, dass Draht extrem hohe Temperaturen und Gewichte messen kann und manchmal ein besseres Gedächtnis hat, als ein Elefant. Weitere Stationen erklären auf eine spielerische Art und Weise alle wichtigen mechanischen und elektrischen Eigenschaften von Draht. So wird der Museumsbesuch für die ganze Familie und für Gruppen und Schulklassen zu einem unvergesslichen Erlebnis.
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Museumspädagogische Programme
Die Zöger von Altena
Schnell die Arbeitsjacke angezogen und dann eintauchen in den harten Alltag der Drahtzieher: Geschicklichkeit und etwas Muskelkraft sind notwendig, damit am Ende das Zögerdiplom steht. An acht Stationen folgt auf einen spannenden Informationsteil ein praktischer Aufgabenteil. Das Programm konzentriert sich dabei auf drei Kernfragen: Wie zieht man Draht? Wie lebten die Drahtzieher? Wie verarbeitet man Draht? Am Nachbau des historischen Schockenzugs ist voller Körpereinsatz gefordert, damit der Draht durch das Zieheisen passt. Nur 60 Silbergroschen stehen zur Verfügung, um eine ganze Familie eine Woche lang zu ernähren. Wer kauft am günstigsten ein? Zum Abschluss der Ausbildung biegt jedes Kind eine Figur aus Draht.
Altersempfehlung: 6-12 Jahre
Gruppengröße: Maximal 15 Personen pro Führung
Besonders gut geeignet für Schulklassen, Gruppen und Kindergeburtstage.
Dauer: 100 Minuten
Kosten: 35 Euro (Di.-Fr.) 45 Euro (Sa., So., feiertags) und Museumseintritt
Alles aus Draht
„Was, das ist alles aus Draht?“ – wenn sich diese Frage am Ende des Rundgangs stellt, ist ein wichtiges Ziel des Programms schon erreicht. Zu Beginn ertasten die Kinder mit verbundenen Augen Gegenstände und versuchen sie zu erraten. Alle diese Dinge sind aus Draht und können den einzelnen Ausstellungsschwerpunkten im Deutschen Drahtmuseum zugeordnet werden. Beim anschließenden Rundgang geht es um die Anwendung, Funktion und Herstellung der Gegenstände. Die Kinder lernen so sehr anschaulich die Bedeutung von Draht in ihrem alltäglichen Umfeld kennen. Draht ist kein abstrakter Begriff mehr.
Altersempfehlung: 8-12 Jahre
Gruppengröße: Maximal 20 Personen pro Führung
Besonders gut geeignet für Schulklassen ab Klasse 3
Dauer: 90 Minuten
Kosten: 30 Euro (Di.-Fr.) 40 Euro (Sa., So., feiertags) und Museumseintritt
Gruppenführungen
Neben den besonderen museumspädagogischen Programmen gibt es natürlich auch Gruppenführungen durch das Deutsche Drahtmuseum. Wünschen Sie einen besonderen thematischen Schwerpunkt, sprechen Sie diesen bitte bei der telefonischen Führungsbuchung ab. Die Mitarbeiter des Museums versuchen, Ihren Vorstellungen möglichst gerecht zu werden. Darüber hinaus werden Führungen auf Englisch angeboten.
Die Gruppenführungen sollten – wie auch alle anderen museumspädagogischen Pro-gramme – mindestens 14 Tage im voraus unter der Telefonnummer (02352) 966 7034 angemeldet werden.
Gruppengröße: Maximal 20 Personen pro Führung (bei größerer Personenzahl muss die Gruppe geteilt werden)
Dauer: 90 Minuten
Kosten: 30 Euro (Di.-Fr.) 40 Euro (Sa., So., feiertags) und Museumseintritt
Das besondere Geschenk
Vom Kettenhemd zum Supraleiter - so heißt das aktuelle populärwissenschaftliche Handbuch zum Thema Draht. Ganz nebenbei ist es auch noch der Katalog zur Dauerausstellung des Deutschen Drahtmuseums. Weltweit handelt es sich um das einzige Buch, das sich dem Thema Draht aus allen Perspektiven nähert. Neben der Technik-, Sozial-, Wirtschafts- und Kulturgeschichte der Drahtherstellung und der Drahtprodukte werden auch die physikalischen Eigenschaften von Draht und der Umgang mit Draht in der Kunst und in der Sprache behandelt. 21 Beiträge in vier Kapiteln - mal historisch, dann technisch oder auch humorvoll aufgegriffen - erlauben Laien wie Fachleuten einen umfassenden, in allgemein verständlicher Sprache verfassten Einblick in diese fassettenreiche Thematik.
Vom Kettenhemd zum Supraleiter
341 Seiten, 303 größtenteils farbige Abbildungen,
20 x 26,5 cm, Fadenheftung, matt zellophanierter Hardcover-Einband
Hans-Herbert Mönnig Verlag, Iserlohn 2001
ISBN 3-933519-15-2
39,00 DM (ca. 20 Euro)
Erhältlich ist das Buch in den Museumsshops des Deutschen Drahtmuseums und der Museen Burg Altena sowie im Buchhandel.
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Kontakt + Öffnungszeiten
Adresse
Deutsches Drahtmuseum
Fritz-Thomée-Straße 12
58762 Altena
Kontakt
Verwaltung, Buchen von Führungen:
Tel.: 0 23 52 / 9 66 - 70 34
Fax: 0 23 52 / 2 53 16
Museumspädagogik:
Tel.: 0 23 52 / 9 66 - 70 21
Informationen während der Öffnungszeiten:
Tel.: 0 23 52 / 9 27 59 10
E-Mail: museen@maerkischer-kreis.de
www.deutsches-drahtmuseum.de
Öffnungszeiten
Dienstag bis Freitag von 9.30 bis 17 Uhr
Samstag, Sonntag, feiertags von 11 bis 18 Uhr
Montags geschlossen außer
Ostermontag, Pfingstmontag und 2. Weihnachtstag
von 11 bis 18 Uhr
24.12., 25.12., 31.12. und 1.1. geschlossen
Kombikarten
Die Eintrittskarten sind Kombikarten, die auch zum Besuch der Museen Burg Altena berechtigen. Die Karten sind deshalb mit zwei Abrissen versehen. Sollten Sie an einem Tag nicht beide Häuser schaffen, können Sie zu einem späteren Zeitpunkt mit dem verbliebenen Abriss das andere Museum besuchen.
Besuchsdauer
Für eine Visite im Deutschen Drahtmuseum sollten Sie sich etwa ein bis eineinhalb Stun-den Zeit nehmen. Ein Besuch des Deutschen Drahtmuseums und der Museen Burg Altena einschließlich eines dazwischenliegenden Aufenthaltes in der Burggstronomie verspricht etwa drei bis vier kurzweilige Stunden.
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Gastronomie + Jugendherberge
Burgrestaurant Kastell auf der Burg Altena
Tel.: 0 23 52 / 28 84
Fax: 0 23 52 / 28 83
E-Mail: info@burgrestaurant-kastell.de
www.burgrestaurant-kastell.de
Jugendherberge des DJH auf der Burg Altena
Tel.: 0 23 52 / 2 35 22
Fax: 0 23 52 / 2 63 30
www.djh-wl.de/burg.altena
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Verkehrsanbindung
Deutsche Bahn
DB-Bahnhof Altena an der Bahnstrecke Hagen - Siegen. 15 bis 20 Minuten Fußweg. In-formationen zum Fahrplan:
www.bahn.de
Bushaltestellen
Bahnhof: S 1 aus Richtung Iserlohn und Lüdenscheid. 15 bis 20 Minuten Fußweg.
Markaner ZOB: 33 aus Richtung Hemer, 36 aus Richtung Werdohl, 37 aus Richtung Iserlohn-Letmathe und Lüdenscheid, 30, 32, 34, 38, 39 innerstädtisch in Altena. 10 bis 15 Minuten Fußweg.
Bungern: 36 aus Richtung Werdohl, 37 aus Richtung Iserlohn-Letmathe und Lüden-scheid, 30, 34, 38 und 39 innerstädtisch in Altena. 5 Minuten Fußweg bis zum Deutschen Drahtmuseum und Fahrt mit dem historischen Bürgerbus oder 10 bis 15 Minuten Fußweg bis zur Burg Altena.
Informationen zum Fahrplan:
www.mvg-online.de
Bürgerbus
Der historische Bürgerbus pendelt regelmäßig zwischen dem Bungernparkplatz (in der Nähe der Bushaltestelle Bungern) und der Burg Altena. Informationen zum Fahrplan: Bürgerbusverein Altena e. V.: 0 23 52 / 2 33 77
oder Bürgerbus: 0170- 8010401.
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Veranstaltungen, Wander- + Radwege, Tourismus
Weitere Sehenswürdigkeiten, Gastronomie und Unterkünfte in Altena finden Sie auf der
Homepage der Stadt Alte-na